Ich hatte mir vorgenommen: Dieses Jahr lässt du es im Advent langsam angehen. Jau. Wunsch innen forumliert – Universum/Christkind/Weihnachtsmann, irgendwer hat Wunsch postwendend erhört. Seit Tagen schleppe ich mich vom Sofa ins Bett an den PC über die Küche – Teechen kochen,  kalte eingeweckte Kirschen essen – zurück aufs Sofa. Seit 5 Tagen bin ich krank – und das erkenne ich nicht nur am vorgenannten Rumgeschleppe meines Körpers, sondern vor allen Dingen auch daran:

Ich lie-be Kuchen. Ich liebe ein Glas Rotwein am Abend. Wenn ich beides nicht mag, bin ich krank. Ich mag beides nicht!

Und, ich mag es zudem nicht, wenn mich jemand betüddelt, wenn ich krank bin und mich bedauert und auf jede Gelegenheit stiert, um mir was Gutes zu tun. Ich könnte dann schreien.  Was ja grad nicht geht. Stimme ist im Eimer.  Was ich sagen will: Wenn ich schlapp, schlapp darnieder liege, dann will ich einfach in Ruhe gelassen werden. Punkt. Ich will vor mich hin leiden, husten, dösen, drömseln. Mitfühlende Menschen setzen mich da irgendwie zusätzlich unter Druck. Erlaubt ist grad noch zu fragen: „Brauchste was?“  – und das bitte nicht im Mitgefühl triefenden Ton, nein, einfach gefragt und dann kann ich „Ja, nen Tee.“ sagen und dann will ich den ans Bett geknallt kriegen und gut is. Jede weitere Zuneigungsbekundung möge man(n), Kind, FreundIn unterlassen oder sich für Zeiten aufheben, wo es mir gut geht.

Und SIE? Was brauchen Sie, wenn Sie krank sind? Ich grenze mal ein: wenn Sie megamäßig erkältet sind oder gerade die Magen-Darm-Grippe oder die Migräne Sie erwischt hat. Trost? Gepampert werden wollen? Aufmerksamkeit? Oder Mit-sich-allein-sein?

Apropos: Migräne. Noch ne kleine öffentliche Abbitte an alle Migräne- und Kopfschmerzgeplagten. Ich kenne ja von Haus aus kaum Kopfschmerzen. Jetzt hatte ich aber 2 Tage dröhnendes Kopfweh, allumhauptet sozusagen.  Ich floß vor schlechtem Gewissen über, wie häufig ich das einfach abgetan habe bei anderen, die grad über Kopfweh klagten… jaja, soooo schlimm kann das doch gar nicht sein. Isses aber. Ich kann dann nicht mehr DENKEN. Und Denken ist das, was ich vorwiegend und supergerne mache! Und das ging gestern Null. Kam mir vor, wie ein Marathonläufer, dem sie beide Beine eingegipst haben… da geht auch nix mehr.

Naja, und dann könnte ich noch ein ganzes Kapitel füllen mit dem Thema: krank-sein und selbstständig-sein. Dieses Jahr läuft es durchgängig gut und immer besser – und so musste ich diese Woche allen face-to-face-KundenInnen absagen – und mich schwer am Riemen reißen, mir die nächste Woche nicht mit Terminen vollzupacken.  Das ist schon immer ein Eiertanz, die Balance zu halten zwischen dem Energiespeicher, den man/frau grad hat und dem Mehr-Wollen.

So, hust-hust, schwitz-schwitz, gönnen wir uns heute noch ein Ründchen Ruhe zwischen Sofa – Bett – Küche – Laptop – Sofa – TV-Abend – Bett. Die Zeichen stehen auf Besserung.

Und, ach ja, eigentlich ging es in dem Experiment ja um das Thema (Einkaufs)Gewohnheiten ändern. Das findet ja nun situationsbedingt quasi nicht statt. Hab wenig Hunger und viel Durst. Manche Dinge erledigen sich, scheint’s, manchmal von ganz alleine.

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