Mein Vorsatz, mir Vorsätze fürs neue Jahr zu nehmen, bröckelt zunehmend und zwar mit jedem Jahr, das ich älter werde. What for?, denke ich, mittlerweile 59, mir. Immer häufiger passiert es mir, dass ich in die Welt und ins Sternenzelt gucke und einfach nur froh bin, DASS ich überhaupt lebe.

Es ist ein Zustand des Staunens. Den kenne ich noch nicht so lange. Der fühlt sich ungewohnt an. Ich staune sozusagen, dass ich staune. Ungewohnt auch die Ruhe, mit der er mich erfüllt. Das Hasten, Streben, Suchen nach…, es hält für einen Moment inne. Nur staunendes Staunen: Unbelievable!, aber ICH stehe hier. Ich. Wieviel Sternenstaub musste zerfallen und sich neu formen, wie oft mal mussten Erde, Mond, die Planeten sich um die Sonne drehen, bis genau ich – oder SIE – als irgendeine Materie gewordene Energie sichtbar wurden?

Glück ist für mich: Dankbarkeit plus Staunen. Dankbarkeit setzt Bewusstheit voraus. Staunen ein kindliches Gemut, ein Eingestehen, nicht ALLES erklären zu können (oder zu wollen). In der Philosophie ‚muss‘ auch das Gegenteil, die Umkehrung, die erste These „beweisen“.

Unglück müsste dann in der Umkehrung Undankbarkeit = Unbewusstheit und Nicht-STaunen = Alles-für-selbstverständlich-und erklärbar nehmen sein.

Ich liebe das Leben – auch wenn es irgendwann zuende gehen wird. Vorher will ich noch staunen, etwas dazu beitragen, dass auch andere Menschen wieder staunen lernen, dass auch nachfolgende Generation noch staunen können, weil ihnen die Grundlage dafür nicht von uns/von mir entzogen wurde.

So sind es letztendlich doch Vorsätze, die ich habe, haben WILL. Und so werde ich doch – bewusster als früher – am Jahresanfang mich hinsetzen, aufschreiben, welche Ziele durch Herz und Gemüt ziehen, sieben!, sieben und nochmals sieben, was mir wichtig und wesentlich, was mir SINN-voll erscheint, denn die Energien werden nicht mehr bei mir. Und versuchen will ich es zumindest, sie mutiger und beherzter umzusetzen.

„Das Staunen ist der Anfang der Erkenntnis.“ Für Platon war das Staunen der Anfang aller Philosophie.

Ein Staunen, das auch nach dem Raketenregen noch anhalten möge, das Ihnen innere Ruhe und Beherztheit im Handeln schenkt, wünscht Ihnen zum Jahreswechsel und darüberhinaus

Maria Ast

PS – Buchtipp/Rezension zum Thema:

siehe Eine Handvoll Sternenstaub, Lorenz Marti Eine Handvoll Sternenstaub, Lorenz Marti