„Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen.“ – Konfuzius (?)
Ich könnte schreiiiiiiiien… Und schreien könnte ich immer, wenn ich kurzzeitig nicht weiß, wohin mit meiner Wut, meinem Frust, meinem Halbhass (geht das überhaupt?), auf die Medien und sonstigen Mächtigen dieser Welt, wenn es um Kommunikation, also um den GEBRAUCH von Worten geht! Raffen sie es einfach nicht? Es ist doch wie im Marketing: Da werden ganz bewusst solche Worte/Begriffe gewählt, die wunderschöne Illusionen produzieren, damit mensch ein guuuuutes Wohlgefühl kriegt – und kauft und kauft und kauft.
Rafft es die Welt oder die Intellektuellen dieser Welt nicht, welche Verantwortung sie für den Gebrauch der Worte haben, die sie der Welt vorsetzen. Ich fasse es nicht.Was kann ich dazu beitragen, dass sich das ändert?
Zumindest will ich andere hellhörig dafür machen, dass JEDES WORT sofort Assoziationen weckt, Gefühlt/Bilder aufpoppen lässt, uns zum Weinen, Lachen, Wüten, Resignieren – Handeln! bringen kann. Das geht sowohl in die eine als die andere Richtung. Das habe ich permanent mit meinen Coachingkunden durchexerziert. Profanes Beispiel:Wer als Zielsatz/Wunsch formuliert: Ich möchte schlank sein!, aber sich schon 10 Jahre erfolglos daran abgearbeitet hat, dem werden zu „schlank“ nur negative Assoziationen und Frustgefühle aufpoppen. Mit DER Formulierung jedenfalls wird kein mensch leicht und motiviert abnehmen. Das zeigte sich uneingeschränkt in den ICH-GEWICHTS-Kursen, die ich früher gegeben habe.
Machen Sie am besten selbst und sofort den Versuch: Bitte nennen Sie (im Kopf) einfach superschnell, was Ihnen zu den einzelnen Begriffen einfällt und welche Gefühle sie auslösen:
Vater – Vaddi – Dad – Altvorderer – Papa… Einfach nachfühlen, ob bzw. was sich ändert.
Erfolg – Ziele – Ziellinie – Success – Sinn…
PartnerIn – Ehegespunst – LebensgefährteIn – Gatte/Gattin…
Es geht einfach darum zu registrieren und zu kapieren!, dass JEDES Wort – ganze Sätze sowieso – etwas (Unterschiedliches) in jedem von uns auslösen! Auslöser für diesen Artikel war, dass gerade eine liebe Freundin mir einen Link zum Positionspapier der ev. Kirche: Grünes Licht für Kriegstüchtigkeit schickte mit dem Vermerk: Nun stünde sie aber doch messerscharf davor, aus der Kirche auszutreten! Auch wenn ich katholisch erzogen worden bin (wird man nie wieder wirklich los, was sowohl haltgebend wie hinderlich ist) : Ich verstand und verstehe sie sofort! Ich habe ihr geantwortet, dass ich nicht mal weiß, wie die katholische Kirche zur Kriegstüchtigkeit steht, aber dass zumindest der Papst sich das Wort/Ziel FRIEDEN auf die Fahnen geschrieben hat, es häufiger benutzt als ewig den Begriff KRIEG wiederzukäuen.
Wenn ich schon diese ewige Wiederholung es Begriffs „Angriffskrieg“ höre, könnte ich – siehe oben – das Schreiiiiiiiiien kriegen! Wenn die Benutzung des Wortes FRIEDEN schon mal häufiger fiele, als der Begriff KRIEG, wäre schon viel gewonnen. Weil? Weil es was macht in unseren Köpfen! Probieren Sie es aus: Welche Bilder, Regungen in Ihrem Innern stellen sich spontan ein?
– Krieg ….
– Frieden….
Seufz…. Also lasst uns zumindest wieder den Begriff FRIEDEN häufiger im Munde führen, als permanent aufzuzählen, warum wir Krieg haben, wie wir den Krieg beenden können, warum Kriegstüchtigkeit berechtigt ist… etc. etc. ICH jedenfalls kriege völlig andere Bilder, jenachdem, ob ich Krieg oder Frieden „denke“/sage/lese/höre.
Tja, und das Papier entsetzt mich Halbgläubige dann doch. Weil ich (mich) immer noch am christlichen Glauben festhalte, weil er für mich für Frieden steht, für Versöhnungswilligkeit, für Mitgefühl, für Gerechtigkeit, für Gnade vor Recht. Besonders dieses Gnade-vor-Recht ist mein ganz persönliches Motiv, das mich an der christlichen Botschaft fasziniert. Wer hat das sonst noch zu ‚bieten‘? KI?, um mal etwas ketzerisch dazwischenzufragen. Wie auch immer, wir waren bei den WORTEN und der Macht, die sie haben. Darum, Mensch, bedenke, ich zitiere – Konfuzius? den Talmud?, wen auch immer:
Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.
Info zum Bild/Foto: Banksy war in Bielefeld mit einer sowas von beeindruckenden Ausstellung! Ich war gleich 2x drin – und das Foto stammt von der Stofftasche, die ich dort erstanden habe. Jap, er hat seine besondere, eindrückliche, berührende Art, gegen Krieg – und FÜR FRIEDEN sensibel zu machen.



