Vor 22 Jahren, am 12.02.2002, habe ich Haus und Hof, Familie, Freunde, mein altes Leben verlassen und bin für ein Sabbatical von knapp 6 Monaten nach London gegangen – treffender und ehrlicher wäre die Bezeichnung: geflohen. Flucht gehört, wie jeder Psychologe/Therapeut/ICH inzwischen längst weiß, zu den klassischen 3 Lösungen: fight – flight – freeze -, wenn mensch sich in Gefahr wähnt. Andere Lösungen sieht man in dem Moment nicht.
Meine London-Time begann. Und wirkte. Durch Abstand. Immer und immer wieder in meinem Leben habe ich die Erfahrung gemacht, dass Abstand eine gute Strategie ist, zumindest für mich, wenn ich ZU involviert, emotional ZU nah an Menschen dran bin, mich ZU sehr um andere kümmere – früher bis zur Selbstaufgabe. Das bin ich heute nur noch sehr, sehr selten. Was geblieben ist, ist meine Liebe zur Poesie. Die hat mir durch viele viele Tiefen getragen. So fiel mir grad ein Gedicht von Elizabeth Jennings in die Hände, das ich damals sehr geliebt habe -genauso wie die Poeams of the Underground! Always a revelation for heart and soul!
In memory of the London times, former loves,, false longings, crucial heartache at that time, one of the London-poems:
Delay
The radiance of the star that leans on me
Was shining years ago. The light that now
Glitters up there my eyes may never see,
And so the time lag teases me with how
Love that loves now may not reach me until
Its first desire is spent. The star’s impulse
Must wait for eyes to claim it beautiful
And love arrived may find us somewhere else.
Elizabeth Jennings – 1926