Sind Sie auch grad unmotiviert, lustlos, lahmen so vor sich hin? Fein. Ich auch.

Ich, Motivationscoach,  will Sie mit diesem Artikel keineswegs flugs ins highly motivated Handeln bringen, nee, das nicht, aber vielleicht fühlen Sie sich nach der Lektüre besser mit einem derartigen Zustand.

Wie das? Ich erinnere eine Geschichte, in der eine unglückliche Freundin Trost bei ihren Freundinnen suchte. Leider wurde sie ob all der gerade gut drauf seienden Frauen noch unglücklicher. Erst als ihr abends eine andere Freundin IHR Leid klagte, ging es ihr besser. Merke:  nicht immer besitzt Mensch grad die Größe und Souveränität, sich am Glück oder Erfolg oder Motivationshoch anderer zu erfreuen, wenn er oder sie grad unten auf Schaukel sitzt…

Ich sitz jedenfalls grad unten auf der Motivationsschaukel. Immerhin: Ich weiß zumindest schon mal, woher diese derzeitige Lustlosigkeit bei mir herrührt: Ich war bis vorgestern 2 ½ Wochen in Urlaub: Buenos Aires – Iguazu-Wasserfälle – Asuncion = Abenteuer, Aufregung, Action und das alles bei wunderbaren 23 bis 26°. Und nun Bielefeld bei 14° (immerhin) und Büro samt gefühlten 2 m Papierbergen  und Balkon, der dringend seinen Winterstatus verlieren dürfte…

1000 ich sollte, ich könnte, ich müsste drängeln sich immer wieder durch meine Gehirnwindungen, appellieren, aktivieren mein schlechtes Gewissen, machen mich mal mehr, mal weniger moralisch feddich –  bisher allerdings völlig erfolglos: ich komme und komme nicht in die Pötte. Mein Blick schaut irgendwie doch schuldbewusst auf die Wäscheberge, den doch immerhin schon fast bis zur Neige ausgeräumten Koffer, ruht auf Reiselektüren- und Büropapierbergen, den Laubhügelchen auf dem Balkon, dem  noch immer halbleeren Kühlschrank – und derweil seufze ich: ach, wat is dat  Leben doch schwer, hach ja…. Eigentlich, siehe oben, könnte, sollte, müsste ich…

Meinte doch gestern jemand: hey, du musst das doch wissen, wie das geht, dich selbst motivieren. Antwort: Ja, weiß ich auch: all die 1000 Kniffs und Tricks und Motivationsstrategien. Will ich aber jetzt nicht auf mich anwenden. Will einfach mal ne Runde rumjammern, dass ich soooooowas von lustlos bin, irgendetwas in Angriff zu nehmen, will mich selbst mal ne Runde – ob was auch immer ??-   bedauern, will nicht in die Falle vieler Coaches, Berater verfallen, IMMER nur lösungs- und zielorientiert mein Leben zu planen. Dieses IMMER stört mich daran schon lange und immer mächtiger.

Mal ist eben dieses dran, mal jenes. Die (Lebens)Kunst liegt m.E. eher darin, herauszufinden, WAS genau von den Alternativen denn dran ist. Und die dann auch beherzt zu leben. Jedenfalls für ne Weile.

Ich jedenfalls weiß für mich: ich gönne mir noch 1, 2 Tage zum Abhängen, Nach-Träumen,  bis die Seele wieder nachgekommen ist. Meistens kommt dann die Motivation, die Dinge des Alltags und Lebens wieder anzugehen, ganz von alleine.

Immerhin: die gestern erstandenen 3 Frühjahrsblüher (noch uneingepflanzt) teilen sich den Balkon schon mal mit der ersten gewaschenen Wäscheladung. Is doch schon mal was für den Anfang…