Liebe Leserin, lieber Leser dieses meines Lebenskunst-Blogs,
Leben ist Auf und Ab – welch Binsenweisheit – es ist schönster Sommer … und ICH hatte/habe eine Schreibblockade. Und zwar eine ausgewachsene. Sie müssen sich das so vorstellen wie eine Sommergrippe: sie kündigt sich zwar irgendwie an, aber dann überfällt sie Sie doch unerwartet, dafür aber mit Heftigkeit, und Ihnen ist gleich und sofort klar: dieses Mal hat es dich erwischt. Kein Entrinnen.
Ich ‚infiziere‘ mich mit diesem Schreibblockadevirus in schöner Regelmäßigkeit.
Das Ergebnis ist in etwa immer dasselbe: ich kriege nicht einen Gedanken mehr zu ‚Papier‘.
Meine Gedanken stauen sich: wie auf einer Kalenderblatt-Schwarzweiß-Fotografie der Central Station in New York: da drängen Tausende, jedenfalls ZU viele Menschen Richtung Ausgang und nix geht mehr.
Genauso geht es dann in meinem Kopf zu. Zu viele Gedanken, Gedankenverknüpfungen, Ideen, Mitteilenswertes drängt sich da zusammen, will auf einmal raus – und staut sich.
Zuweilen nehme ich dieses Bild der Central Station für meine Gedanken und ‚arbeite‘ damit:
Ich stelle mir vor, ich platziere mich vor den Ausgängen und vor den irre drängenden Personen bzw. Gedanken und schreie in ein Megaphon: Schnautze! Aus! Schicht! Nun mal schön einer nach dem anderen, sonst kommt ihr hier nie raus! Das wirkt. Manchmal.
Leider bin ich vom Central-Station-Stauvirus schon so geschwächt, dass ich auch für andere Viren eine leichte Beute bin. Dazu zählen Schreibblockadenviren folgender Spezies:
– Die Ich-vergleich-mich-Viren: Ich versuche zu schreiben, klicke auf ein paar andere Webseiten … da schlägt der Ich-vergleiche-mich-Virus zu – und lässt die Finger ermattet von den Tasten sinken.
– Der „Wenn-dann-Marketing-Virus“: Nur wenn ich alle, alle Marketingregeln beachte, dann „darf“ ich den KundenInnen schreiben, sonst liest mich sowieso niemand plus den
– „Ich-muss-den-Kundennutzen-rausstellen-Virus“… und darf um Gottes oder des Kunden Willen niemals, niemals diesen megawichtigen Punkt vergessen, denn es könnte was gaaaaaaaaaanz, ganz Schlimmes passieren, wenn ich ‚nur‘ von mir berichte: a) will das keine(r) wissen und sowieso ist b) das Internet die Orwell-Plattform schlechthin, wo noch 1000000 Jahre später alles nachzuvollziehen ist, was ich je über mich – oder die Welt – geschrieben habe…
Nundenn, Sie sehen, ich bin in der Regenerationsphase angekommen, sonst würden Sie das hier jetzt nicht lesen können.
Noch ein paar Auszeiten-Tage auf dem Land, dazu Sommersonne und Vögelgezwitscher und Ruhe und Menschen, die mich seit meiner Kindheit kennen und mich freudig begrüßen, denen ich nicht ‚beweisen‘ muss, wie gut ich doch einen Newsletter oder einen Blogartikel schreiben kann, wie toll ich meine Angebote formuliere, dass mich jede, jeder buchen will und der Virus wird – für dieses Mal – auskuriert sein.
Demnächst und in Bälde mal wieder mehr. Und bis dahin:
Warme Sommertage, helle Sommernächte und die Fülle des Lebens.
Maria Ast