„Dasein ist eine Tatsache, Leben eine Kunst“, so lautet der erste Satz in Frédéric Lenoirs Buch „Was ist ein geglücktes Leben?“ Wie aus bloßen Tatsachen tatsächlich so etwas wie Lebens-Kunst werden kann, dazu wollen seine Gedanken anregen. Und nicht nur anregen, er beleuchtet von vielen Seiten und in allgemeinverständlicher Sprache, die Frage, wie wir dauerhaft mit uns und anderen zusammen leben können.

Eigene Beispiele aus seinem bewegten Leben lassen erkennen, dass er nicht nur durchaus hilfreiche Gedanken zum Thema Lebensglück von sich gibt, sondern weiß, wovon er spricht. Das hat mir z.B. gefallen. Gefallen hat mir auch, dass er nicht nur Philosophisches, sondern auch unterschiedliche Religionen und deren Kernaussagen vergleicht, einflicht, ohne je dogmatisch zu werden.

Die Inhalte sind gut gegliedert und die einzelnen Kapitelüberschriften: z.B., Das Leben bejahen, Frei werden, Erkenne dich selbst, Tugenden erwerben, Der Humor u.a. laden ein, dass man/frau mehr wissen möchte. Besonders seine im Kapital HUMOR dargebrachten kleinen Geschichten/Witzchen, fand ich tatsächlich witzig – und jederzeit einsetzbar in meinem Coaching und meinen Kursen.

Gestört hat mich, dass im Buch so eine durchgängig seicht-harmonische Stimmung mitschwingt im Sinne von: Wenn wir uns nur alle genug lieb haben, dann könnten wir in Frieden und Harmonie leben. Hm, das war mir irgendwie zu viel Appell und Harmonie, fehlte für mich irgendwie nur noch das AMEN.

Gesamturteil: Sehr lesenswert für Menschen, die tiefsinnige und dennoch lebensbezoge Lektüre zum Thema Lebensglück/Lebenskunst suchen, die kein aktuelles Problem plagt, sondern etwas über Lebensglück von den alten und neuen Philosophen lernen wollen.

Erschienen ist das Taschenbuch im dtv-Verlag. Es kostet 14,90 Euro.