„Wer immer nur das tut, was er immer getan hat,
wird nur das bekommen, was er immer bekommen hat. “ – Henry Ford.

 

5:15 Uhr – seit ca. einer Stunde bin ich wach, und: NEIN!, denke ich, bzw. JA!, dieses Mal mache ich es anders. Anders, als all die Jahre bis Jahrzehnte vorher! Wo ich versucht habe, mein Handbuch Lebenskunst alleine im Kämmerlein zu schreiben. Damit bin ich – gefühlte 1.000 Jahre und in real 15 Jahre!! – gescheitert. Sie lesen richtig. 15 Jahre lang. Immer wieder!

Das hatte und hat traumatische Formen angenommen: Wer 1.000 mal und mehr auf den 10 m Turm gestiegen ist, ohne runterzuspringen, dem fällt es immer schwerer zu glauben, dass er es überhaupt noch je tun wird. Und ich bin mindestens 1.000 x auf den Buchsprungturm gestiegen  – und habe es trotz … trotz…. trotz… nicht geschafft. Ich füge heute mal mutig an: BISHER! Ich habe es bisher nicht geschafft, meine 3 Ws: Wissen – Werkzeuge – Weisheiten (eigene und die großer VordenkerInnen) –  ‚Dinge‘, die ich im Coaching mü-he-los jedermann innerhalb von 2, 3 Stunden beibringe – in ein Buch zu packen.

Und immer, immer, hat mich das Schreiben gerettet. Naja, fast und meistens. Zwischendurch hat mir das Scheitern mal einen Burnout und Panikattacken beschert, die Selbstzweifel schlugen wie eine Tsunami-Welle über mir zusammen. Dann habe ich gedichtet, meine Wut, meinen Frust, meine Ohnmacht, meine Angst, mein Scheitern in ein Gedicht gepackt. Kostprobe gefällig?

Wortresignation oder Oktoberblues 08  29.10.08

Es ist alles schon geschrieben
es ist schon alles gesagt
ein anderer schon hat,
was du erkanntest, erstrebtest,
längst gewagt.

Es ist schon alles geschrieben
es ist schon alles gewagt
ein anderer schon hat,
Was du erkanntest, erstrebtest,
längst gesagt.

Alles ist schon tausendfach
gewagt, gesagt, geschrieben!
Das war meine Erkenntnis
ich fühlte mich plötzlich sehr dumm
und wusste  nichts mehr zu sagen

… und blieb stumm.

So war es seit meinem 14 Lebensjahr: ich habe mir meinen Schmerz und meine Ohnmacht und meine Angst von der Seele geschrieben. Schreiben war und ist mein (Überlebens)Ventil. Seit meinem 14 Lebenjahr = seit meinem ersten echten Liebeskummer – schreibe ich. Ununterbrochen. Mit der Hand. Täglich, manchmal stündlich. Hätte ich dieses Ventil nicht (gehabt), ich weiß nicht, wo ich in meinem Leben gelandet wäre.

Und genau wie während der ganzen letzten Jahre war ich heute morgen schon WIEDER davor, all das, was ich jetzt HIER schreibe, in mein privates Tagebuch zu packen. Aus. Ende. Schicht! Das hatten wir schon – und nun probiere ich es anders:

Nun gehe ich mit meinem Ansinnen und meinen Gedanken in Welt; möge sie – mögen SIE, liebe Leserin, lieber Leser – mir beim Scheitern zugucken – oder beim glücklichen und glückenden Ende! Ab heute werde ich Sie daran teilhaben lassen. Ein kleiner Schritt für die Menscheit – ein großer für mich.