…der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen, er will uns Stuf‘ um Stufe heben., weiten..“ (Hermann Hesse). – Schaun mer mal, wo das hier heute hinführt…

Ach, eigentlich hatte ich mir das alles anders gedacht… ach, eigentlich hatte ich mir doch extra DIESEN Ort neu gestaltet…, ach, eigentlich sollte das hier der Ort werden, wo ich – mehr oder weniger – jeden Tag meine Gedanken in die geneigte oder kritische Öffentlichkeit wage zu geben… Seufz… Seufz… und dann kommen doch die alten Gewohnheiten und Glaubenssätze durch, und bremsen mich brachial aus,  will in meinem Fall heißen: Statt  (mit Freuden!) mich und meine Freuden, Leiden, mein Hadern oder Jubeln über den Zustand dieser Welt, dem eigenen, den Menschen in der Welt darin, haue ich alles doch wieder ’nur‘ in mein privates Handdiary, um mich hernach wie blöd zu ärgern, weil ich beim Nachlesen denke: Mist! Das ist doch sich auch für andere interessant!

Und dann kommt die Uralt-Stimme aus dem Off: Pah, geht’s noch, Madame?-!! Wer will den wissen, was du kleine Maria Anna Ast so denkst und fühlst, worüber du dich aufregst oder was DEIN Gemüt tröstet oder bewegt… etc. etc. etc – und schon SCHWEIGE ICH. Dabei lese ICH supergerne Texte, in denen Menschen, die ähnlich in der Welt unterwegs sind wie ich. Und auch da, taddah!, kommt natürlich sofort die Stimme aus dem Off: Haha, hahahaha, da bist ja niedlich! Weil? Weil de ja genau in der Falle all der Nerds und DogmatikerInnen im Netz landest, die auch NUR nach dem suchen, was sie und ihre Meinung bestätigt.

Ein/mein anderer Persönlichkeitsanteil kommt aber nun doch in Schwung und fragt ketztersich: Bin ich das wirklich? Oder kann, darf, soll, muss nicht ein – reflektierter, selbst-kritischer Mensch, und dafür halte ich mich – AUCH nach solchen Menschen suchen bzw. sich sehnen, die gleichen Sinnes und Wertes mit ihm sind? So als Gegenmacht/Gegengewicht zu den mächtigen Mächten und Kräften, die AUCH massiv unterwegs sind??  Ich jedenfalls vermisse mit 70 auf einmal so eine GEMEINSCHAFT von open-minded Soulmates.

Die habe ich vor Jahrzehnten mal in einer katholischen Gemeinde erlebt. – Und dann habe ich mich ein paar Jahre mit Philosophie beschäftigt – und hin war sie – für immer – bzw. eher ER, der heimelige Kinderglaube an einen Gott. Nach 2 Jahren Beschäftigung mit „Gottesbeweisen“, also dem Versuch vieler Philosophen-VordenkerInnen, ob man die Existenz Gottes nicht logisch beweisen kann, gibt’s kein Zurück zum „Lieber Kinderglauben-Gott“, da landet mensch irgendwann unweigerlich beim Gottes“beweis“ von Kant: Da niemand beweisen kann, ob es einen Gott gibt oder nicht, kann ein jeder sich entscheiden, ob er oder sie an einen – wie auch immer gearteten – Gott glauben WILL – oder nicht! Ich habe mich dann Jahre dafür entschieden, an KEINEN mehr zu glauben. Das dauerte, bis ich merkte, dass und vor allen Dingen WAS mir fehlt!

Wie das so ist im Leben, es kamen Trennung, Kummer, Tod, Panikattacken – und auch irre, unverdiente Freuden! – die habe ich Dank Coachingkenntnissen, Therapie, vielfältiger flankierender und stabilisierender Maßnahmen in den Griff gekriegt, und dennoch: Es blieb eine Rest-Angst, Rest-Lebensangst oder eher Rest-Todesangst, die ich mit keinen meiner Lebenskunst-Tools/Coaching/Therapie in den Griff kriegte. ICH jedenfalls – siehe meinen ARtikel im Blog – komme in MEINEM ALTER nicht mehr ohne – nennen wir es oder ihn nicht Gott, sondern von mir aus – WELTGEIST aus, in dem ich ruhe, aus dem ich komme, aus dem ich wirke, in dessen Kreislauf ich nach meinem Tod zurückkehre. Zu glauben ist eine ENTSCHEIDUNG. Niemand muss. Und auch das eine Entscheidung: an die SINNHAFTIGKEIT jeden Lebens zu glauben. Letzteres hab ich meiner Beschäftigung mit der Logetherapie und Existenzanalyse zu verdanken.

Hm… Wo war ich? Wie bin ich hier grad hingekommen? Also gedanklich. Egal, genauso läuft’s ab in meinem Handtagebuch: Ich fange einfach an – jeden Morgen nach dem Aufstehen!, also wirklich JEDEN Morgen – und haue das, was mir durch den Kopf geht zu gestern, heute, morgen, zum Aufhören von Kevin Kühnert, dessen Art zu argumentieren ich sowas von mochte, weil sie in mir die HOffnung nährte:  so lange es in Deutschland – und auf der WElt! – noch Menschen gibt, die so klug und tja, was? …. mir fehlt gerade der passende Begriff für das, was er konnte… ja, EBEN: die PASSENDEN WORTE finden für Menschen, so dass sie verstehen. ICH jedenfalls habe viel verstanden, wenn er auf seine besondere Art argumentierte und erklärte. Ja, Menschen wie er, die auf eine bestimmte, kluge, gekonnte, selbst-kritische Art kommunizieren, die dienen mir als Hoffnungsträger, dass Veränderung zum Guten/zum guten MITEINANDER-Reden möglich ist.

So, da sitze ich heute Morgen also zur Abwechslung am PC und tue das, was ich eigentlich seit der Neugestaltung meiner Website ich tun wollte. Heute aber mal, gell. Nundenn, besser spät als nie. Will ich mal ein bisschen gnädig mit mir sein. Auch eine der Lebenskunst-Übungen, an die ich mich immer wieder selbst erinnern will.

Und nun? Harr… Druck, Druck… nun brauche ich unbedingt noch einen, haha, griffigen Titel, damit die Menschen, die nach sowas wie meinem Gedankenstrom suchen, mich auch finden. Welch ein Stress! Genau DER oder DAS, dieses: Du MUSST doch einen griffigen Titel finden, sonst… findet dich!, haha, niemand. Und? Wenn dem so wäre? Ich habe mir diese Website bewusst geleistet – weil ich die Möglichkeit haben wollte, mein Gedenke und Geschreibe – beides Dinge, die ich für mein Leben gern tue! – in die Welt zu geben. Who cares? oder wie ich in mein Handtagebuch mehr als einmal, eher 100 bis 1.000 mal geschrieben habe:

„Writing IS the reward!“ – Schreiben an SICH, hat seinen Wert in sich. Für mich. Wenn andere dann das noch lesen wollen. Schön. Aber Kernmotiv ist es nicht – mehr!