Es kommt nicht häufig vor, dass ich ein Buch gleich zweimal lese – und das mit steigender Freude und Begeisterung. Was habe ich nicht alles schon zum Thema ALTERN/Älterwerden gelesen?

Das neue Buch zum Thema Altern, mit exakt demselben Titel: ALTERN, von Elke Heidenreich hat einfach jede Empfehlung verdient. Ich ärgere mich ja immer über, haha, die jungen Alten, die noch nicht mal die 70 erreicht haben, oder schon so alt sind, aber reich oder (relativ) gesund oder beides, oder (bisher) von allzuviel Leid und Schmerz und Abschieden bisher verschont blieben, und davon faseln, wie toll das Älterwerden doch sei. Älter SEIN ist was anderes, als Älterwerden. Das ist meine Erfahrung. Mittendrin zu stecken in einer Phase ist (immer) anders, als sie sich zukünftig noch so dunkel oder leuchtend vorzustellen.

Und nun kommen wir zum Buch von Elke Heidenreich, das den schlichten Titel ALTERN trägt. Und das ich mit Begeisterung und Freude zum zweiten Mal lese und auf NDR-Kultur in der letzten Woche von ihr selbst vorgelesen auch noch mal nachgehört habe. Ich bin begeistert! Ich bin beruhigt! Endlich jemand – 81 Jahre inzwischen! –  die mich vom dringenden Wunsch befreit, jemand sollte – ICH müsste! – un-be-dingt so ein Buch übers Alter(n) schreiben.

Ich mag ihre ehrliche Art, sich und ihr Leben zu beschreiben; ich mag genau das, was andere weniger mögen: dass sie sehr viel von anderen VordenkerInnen zitiert, die vieles, was sie auch mag und meint, bereits in treffende WORTE gekleidet und punktgenau beschrieben haben; iich teile nicht nur viele ähniche Erfahrungen, ich mag/teile ihre Einstellung zu fast allem, wenn es um den Umgang mit Alter, Sterben, Tod geht.

Bravo!  Von mir, liebe Elke, 12 von 10 möglichen Punkten, und glaub mir, die vergebe ich – Vielleserin wie du – sehr, sehr selten überhaupt mal 10 Punkte. Bleib uns mit deinem klugen Verstand, deinem wachen Herzen, deinen weisen Worten noch lange erhalten!