Ich fasse es nicht! Es ist wie die letzten Jahre, ja: Jah-re!, kaum setze ich mich an den PC, tun sich die alten Angstverbündeten im Marien-Innenteam zusammen und brüllen: NAHEIN! Lass es sahein!, (also mit dem öffentlichen Schreiben), das wird nix, da gibt es Mil-li-o-nen!, die besser, treffender, vor allen Dingen interessanter schreiben als Du! Vergiss es. Lass es. Begrab deinen Wunsch nach – öffentlicher – Schreiben, Schreiben, Schreiben. Und dann sind, neben der Angstfraktion, mittlerweile auch die Marketingwächter wach geworden und überschreien easily die Angst-Bremser um ein Vielfaches: Also, hallo, Mary! Wo kämen wir hin, wenn jeder – jede! – drauflosschreiben würde, OHNE zu checken: Hole ich die LeserInnen auch gut ab? Spreche ich IHRE Sprache? Biete ich – am besten schon in den ersten Sätzen – die Lösung für ihre Probleme an? Oder- tatsächlich erlebt! – habe ich sie nicht wenigstens mit einem su-per-tol-len Überschriftsteaser – in die Falle! – gelockt?

Ich bin Marketinghasserin. Obwohl  ich, woimmer es geht das Wort Hass vermeide, weil ich es mit Ludwig Reeg halte: „Alle Liebe hat einen großen Weg vor sich. Der Haß steht immer vor einer Wand.“ Gibt es ein anderes Wort dafür, was mir hochkommt, wenn ich nur an Marketing denke? Ich habe so lange und so viel Marketingbücher/-Kurse gebucht in meiner Coachingzeit – bis ich to-tal verstummt bin! To-tal! Weil permanent ein Heer von Marketinggeboten jedes Wort, jeden Satz, jeden Artikel solange zerpflückt und gesiebt und gesiebt hat, bis nix mehr Bestand hatte – im/dem Blick von AUßEN.

Inneres Team... poppt natürlich bei mir auf. Das ist ja – Gott sei Dank! – vielen Menschen bekannt. Jap, mensch kann lernen, sie zu bezwingen, die inneren – und häufig eben ALTEN = hindernden – Stimmen zum Schweigen zu bringen, sie lebensförderlich zu verändern. Kann dauern! Siehe meine jahrelange Schreibblockade, aber heute ist eben bei mir der Tag, wo ich ins neue Schreib-Leben starte. Fertig. Einmal muss der Sprung gewagt werden – und heute es es eben soweit. Ein kleiner Sprung für die Menschheit, ein großer für mich.

Wem SACH-Bücher zu dröge sind, und dennoch mehr zum INNEREN TEAM wissen will, dem lege ich eins meiner Lieblingsbücher ans Herz.

Was man von hier aus sehen kann. – Mariana Leky beschreibt wundervoll leichtfüßig, humorvoll, herzerwärmend, welche Macht die Inneren Stimmen haben:  Der Optiker wirft ALLE Briefanfänge für seine große Liebe – Selma – in die Schublade, und erst gaaanz kurz vor knapp, liest er sie seiner Liebe am Bett vor, weil er dem Rat eines Buddhisten gefolgt ist: Einfach ignorieren! (statt sie für jetzt und allezeit loswerden zu wollen).

Und? Was passiert gerade mit mir? Die verinnerlichten Innenstimmen der Marketinggebote: Mach es deinen LeserInnen so einfach wie möglich! schlagen zu, empfehlen: Verlink auf Amazon! Das kennen die = das ist einfach für ‚die‘! Während ein zartes Gegenstimmchen protestiert: Herrgottnocheinmal, dann trau dich doch auf DUMONT zu verlinken. And the winner is? 🙂

So, eigentlich wollte ich was to-tal anderes schreiben – als ersten Artikel zum Neustart Schreiben. Egal, ich drücke JETZT auf Veröffentlichen. Und ggf. schiebe ich ja, mutig geworden, DEN Tagebucheintrag nach, den ich eigentlich hatte in die Welt entlassen wollen.

HAAAAAAALT! Halt… Stopp!… hallt es da von innen = Marketingstimme! Geht’s noch! BILD! un-be-dingt noch ein Bild oben einfügen. Jaja, später, is jetzt doch später geworden als ich dachte, und jetzt wird erst mal gefrühstückt. Fertig.!

Passendes Foto gefunden… weil mir ein Spruch von Anais Nin einfiel, der auch für mich passt:

Wandlung

Und es kam der Tag,
da das Risiko, in der Knospe
zu verharren, schmerzlicher
wurde, als das Risiko zu blühen.“