Wer erklärt uns in einer immer komplexer werden Welt die Welt?
Wenn ich so zurückblicke, war meine generelle Einstellung zu Tod und Leben, Gut und Böse, richtig oder falsch, kurz zur Welt, lange Zeit meines Lebens von Religion und Glaube an den lieben – oder bösen – Gott geprägt. Immerhin, die Werte an sich: Nächstenliebe, Vergebung, Eintreten für Gerechtigkeit und Frieden waren und sind ja nicht die verwerflichsten. Und die Botschaften: DU bist Gottes auserwähltes und einmaliges Kind und irgendwo gibt es einen liebenden Gottvater, hatte viel für sich: Ich fühlte mich immer und überall behütet und beschützt.
Nur hielt dieser Kinderglaube meinem kritischen Geist nicht stand. Der wollte wissen, nicht mehr nur brav glauben – und erhielt keine zufriedenstellenden Antworten. So fand ich mich plötzlich Seit an Seite mit all denen, die – bewusst oder unbewusst – Antworten auf die existenzielleren Fragen des Menschseins: Wer bin ich? Warum bin ich hier? Und was ist der Sinn von allem? suchen. Und sie in Religion nicht (mehr) finden.
Die Aufgabe des modernen Menschen ist nun mal, dass er oder sie SICH SELBST die Welt erklären muss.
Keine Religion, keine Kultur, keine Gesellschaft mehr, die zwingend den Rahmen setzt oder den Sinn vorgibt. Sich selbst zu informieren, um sich zu orientieren und sich zu positionieren und gemäß seinen Werten zu leben, das ist anstrengend, das ist Arbeit. M.E. notwendige Arbeit, um nicht jedem Hype oder jeder Botschaft hinterherzuhecheln, im Glauben!!, die bringe und berge nun das Glück bis in alle Zeit und Ewigkeit.
Mich hat weder Coaching noch Neurobiologie, weder Powerwalking noch Meditation aus diesem Vakuum und dieser Suche erlöst. Nach langem Suchen hat eigentlich mich reichlich spät im Leben die Philosophie gefunden. Da fühle ich mich aufgehoben. Sie gibt einen Orientierungsrahmen. Die gibt nicht vor, im Besitz der einen, reinen, absoluten und ewig gültigen Antwort zu sein, wie Kirche und viele andere Experten und Gurus das tun. Im Gegenteil, deren Königsdisziplin IST Zweifeln und Infrage-stellen und wieder staunen lernen!
Erhellendes Buch zum Staunen, das neue Horizonte öffnet.
Und so möchte ich Ihnen ein Buch ans Herz legen, das auf ebenso spannende wie poetische Weise Orientierung bietet und gleichzeitig zum Staunen einlädt. Denn genau das tut das Buch „Eine Hand voll Sternenstaub – Was das Universum über das Glück des Daseins erzählt“ des Schweizer Autors Lorenz Marti. Erschienen ist es im Kreuz-Verlag 2012 und kostet gebunden 17,99 Euro.
Hier ein Auszug aus dem Klappentext: „Wir sind Sternenstaub. Leicht und spielerisch verbindet Lorenz Marti wissenschaftliche Erkenntnisse mit philosophisch-poetischen Weisheiten. Das Ergebnis ist eine vertiefte Wahrnehmung dieser ebenso rätselhaften wie wunderbaren Welt. Sie kann unser Leben verändern.“ Dem kann ich bedingungslos zustimmen!
Viel Freude an der Lektüre, warme Sommertage und helle Sommernächte wünscht Ihnen
Artikel zuerst erschienen am 03.08.12 unter Lebens! Kunst! Facetten! im Heilnetz OWL.