„Ich schreibe, also bin ich. Ich werde gelesen, also bin ich nicht allein.“

Dieser Spruch von Kurt Marti gefiel mir sofort und auf Anhieb, als ich ihn las, unterstützt er doch meine These, dass dieser ganze Austausch und  der Hype der virtuellen Vernetzung letztendlich einem einzigen Ziel dient, nämlich dem Gefühl: Ich bin nicht allein!

Und allein, das fühlen sich mehr Menschen, als wir es landläufig glauben.  Ich bin immer wieder erstaunt, wie selbst im landläufigen Sinn erfolgreiche Menschen, Manager, Chefs, Selbständige niemanden haben,  der den Namen FREUND oder FREUNDIN verdienen würde, also einen Menschen, mit dem ich mich  über das Alltägliche oder das Berufliche oder Allgemeine hinaus vertrauensvoll austauschen kann, sprich, über intime Dinge, die mich im tiefsten Innern beschäftigen und die niemanden ‚da draußen‘ eigentlich etwas angehen. Und mit ‚da draußen‘ meine ich auch social networking Plattformen.

Einsamkeit ist ja was ziemlich Verpöntes in unserer Gesellschaft. (Noch schlimmer erlebt in den USA, Jesus, da packen Leute ihren Warenkorb voll, damit niemand auf die Idee käme, sie oder er würde NUR für sich alleine einkaufen…).  Ergo sucht der gemeine Mensch nach einer anderen Möglichkeit, diesem Gefühl zu entrinnen. Also twittere ich, also schreibe ich etwas über mich in facebook etc. (oder in einem Lebenskunstblog 😉 oder einem Buch…). Und selbst, wenn ich keine Resonanz kriege, so geht das Gros der Schreibenden, Twitternden, Blog-Schreibenden doch davon aus, dass jemand ihre Message liest – und das hat Kurt Marti m.E. wunderbar weitergedacht: Wir haben allein aufgrund der Annahme, DASS jemand liest, nicht mehr das Gefühl, allein zu sein. Toller Spruch. Finde ICH jedenfalls.

Ich kann natürlich auch Twittern, Blogen, Schreiben, weil ich ein Produkt vermarkten will… oder der Meinung bin, ich hätte der Welt etwas Weltveränderndes mitzuteilen…. oder weil ich Nachrichten, Neuigkeiten zeitlich 1:1in die WElt geben will…. aber immer steckt dahinter das Motiv: ich möchte gelesen werden…. und vielleicht, vielleicht, gibt das ja im Endeffekt doch das Gefühl, nicht allein zu sein. Mit seiner Produktidee, seinen Neuigkeiten, seiner Message.  Diese Motive sind natürlich einfacher zuzugeben, als sich einzugestehen: Ich schreibe ich, weil ich das Gefühl von Einsamkeit loswerden will.

Was glauben Sie, warum Menschen twittern, schreiben, bloggen, facebooken?

Wenn Sie auch zur schreibenden Gilde gehören: Warum tun Sie es ?

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