Heute morgen – mal wieder viel zu früh wach – fiel mir ein, dass „the book“ in meinem Kopf und in Realtiät ja eigentlich schon 50 bis 100 x geschrieben wurde/ist, dass aber die ggf geneigte Leserschaft null Ahnung hat, worum es eigentlich geht – und mir geht.

Und, taddah, schon komme ich an meine Grenzen: Soll ich, kann ich, will ich, MUSS ich das: die Inhaltsangabe/Inhalte jetzt HIER der Welt präsentieren? Oder hüte ich den Inhalt wie einen kostbaren Edelstein, wage ihn nicht, (nach außen) zu tragen, weil ich Angst habe, dass jemand den einfach klaut? Ich weiß grad nicht, wie ich aus diesem Dilemma rauskomme. Ich habe hier im Blog ja schon mehr als einmal zu dem Thema: Wem gehört Wissen? meine Meinung kundgetan. Und die beiden Artikel werden immer noch fleißig angeklickt. Aber selbst im Freundeskreis gibt es da konträre Meinungen. Besonders die, die NICHT darauf angewiesen sind, mit ihrem erworbenen Wissen Geld verdienen zu müssen, sind natürlich der Meinung, dass Wissen nicht gehortet gehört, sondern allen gehört und somit auch kostenlos in die Welt gegeben werden muss. Na toll…

Was hilft mir das jetzt? Ich muss – oder meine ich müsste – hier und jetzt entscheiden, was ich preisgeben will oder nicht.ESMI! Einen Scheiß muss ich. – Diese Abkürzung habe ich aus dem höchst amüsanten „Ratgeber“ von Tommy Jaud. Gab’s dazu nicht schon mal einen Blogbeitrag von mir? Jap! Und der Artikel enthält ja schon fast alle Hürden, die dem Sich-Glücken im Wege stehen. Genau das will das Handbuch ja: Menschen zeigen, WIE sie die häufigsten GLÜCKSFALLEN erkennen, vermeiden und überwinden. 

Und, was sind die häufigsten Glücks-Fallen? Dann fangen wir mal mit der ersten an:

Nummer 1: Die Immer-alle-nie-Falle

Zu den häufigsten Fallen zählt die Immer-alle-nie-Falle. Es ist die Überzeugung – und die damit einhergende Erwartung – etwas oder ich oder du sollten/müssten IMMER so sein: selbstbewusst, offen, zugewandt, hilfsbereit, durchsetzungsfähig, angstfrei, zielgerichtet, selbstsicher, gut drauf (eine von mir vormals besonders beliebter Anspruch, der mich dann auch prompt in den Burnout – und zur Lebenskunst brachte), entscheidungsfreudig, fit… was weiß ich, die Liste lässt sich endlos erweitern. Das Problem oder die FAlle ist selbstgemacht, die Enttäuschung vorprogrammiert: Wer in Immer-alle-nie-Kategorien denkt, hat entsprechende Erwartungen, und da niemand IMMER gut drauf etc. sein kann oder sollte, wird es mit – und dieses Mal wähle ich das Wort ganz bewusst – GARANTIERT in der Enttäuschung landen.

Ich kann hier noch so viel LANGTEXT schreiben. Da gibt es dann Erkenntnis: Jap, stimmt. ABER: Aber WIE merken Sie sich diese Falle? Da hat sich eben in der Coachingpraxis gezeigt, dass einfache „Zeichnungen“/Matrixe viel leichter zu behalten sind. Im Coaching drücke ich – fast – jedem in der ersten Stunde die HALTUNGS-Matrix in die Hand. Die sieht so aus:

Na toll… Ich kriege sie nicht aus den Dokumenten hier rüber gepackt… Warum nicht? Bzw. eher WIE denn?? Haltungsmatrix

Hm… irgendwas ist passiert. Ich muss es jetzt selbst erst mal testen. Watching work in progress… So, das Janze erst mal veröffentlicht. Und siehe da, ich lerne dazu, zumindest können die geneigten LeserInnen schon mal draufklicken und sehen und ggf. ausdrucken:

AH, das ist die Haltungsmatrix. Und die hat 2 Achsen:

situationsspezifisch  ——————versus—————-generell = immer, alle, nie,

Haltung (Glaubenssätze, Werte, Überzeugungen) –—————->>>>>————————–Verhalten/Tun

Die Haltungsmatrix stammt ursprünglich aus dem Zürcher Ressourcen-Modell. Im Coaching – und im eigenen Leben – findet sie durchgängig Anwendung. Es geht darum zu begreifen, dass die (Lebens)Kunst und – fast möchte ich sagen Glücks- und FriedensKunst – damit beginnt, sich von dieser Immer-Erwartung zu verabschieden und stattdessen zu lernen, situativ zu denken, differenzieren zu lernen:

Was ist Hier und Jetzt dran? Was ist dieser Situation angemessen?

Handeln ODER abwarten? Bleiben ODER gehen? Schweigen ODER aufbegehren? Verständnis für MICH oder Verständnis für das Gegenüber? Wie wir noch sehen werden, gehört zur Haltungsmatrix unbedingt das Werte-und-Entwicklungsquadrat von Schulz von Thun dazu. Weil das auf so einfache und eindringliche Art jedermann sofort offenbart, dass jedes Immer im Extrem landen MUSS. Und wer im Extrem ist, sitzt fest.