Ich kenne mich aus mit dem fatalen Glaubenssatz: Ich BIN falsch. Oh ja. Und schon falle ich – fast!!! – wieder in die alte Falle…, aber eben nur fast!
Nee, nein, ich fange nicht wieder damit an, dass ich meine, ich müsste als Erstes eine suuuuuupertolle Überschrift à la Marketinggeboten präsentieren. Ich tue jetzt das, was ich privat auch IMMER mache: Ich schreibe einfach los… und dann führt das IMMER zu irgendwas: Entlastung, Erkenntnis, Lösung, Frustabbau, Erheiterung – wenigstens schon mal zur Distanzierung, weil ich irgendwann doch in den Humormodus, naja, zuweilen auch Ironie-Modus, seltener in den Sarkasmus-Modus, schalte. Was ja letztlich nix anderes ist, als A————bstand zu was auch immer zu bringen und damit die Dinge gelassener, klarer, erstaunter zu betrachten.
A diary is a diary is a diary…. Dies ist ja ein DIARY, Maria, gell! Das musste ich mir selbst vorhin noch mal sagen. Denn sobald ich das Wort BLOG benutze, schlägt sie zu: die to-ta-le Schreibblockade! Und in ein Diary kommt eben das, was mich hier und jetzt beschäftigt. Und mich beschäftigt u.a., dass eine liebe Freundin – Sozialpädagogin – Beziehungs-Stress hatte und klagte, immer würde sie denken: Ich bin falsch! – und ob sie nicht doch noch eine Therapie machen sollte…
Harr! Harr! Nahein! Wenn Mensch schon viiiiiiiiel Erfahrung mit sowas: Selbst-Reflexion, Pädagogik, Psychlogischem, Therapie… hat, dann muss er/sie nicht zwangsweise noch mehr oder noch mal Therapie machen! Und, ja, ich spreche aus – bitterer – eigner Erfahrung. Ich habe in meinem Leben – Gott allein weiß, wie viele – Therapien gemacht – allerdings immer eine andere -, um vor 2 Jahren schlagmals einen unumkehrbaren Entschuss zu fassen: NIE wieder Therapie! Genug! Ich, Maria Anna Ast, brauche keine Therapie mehr! Vorausgegangen war, dass ich eine neue Therapeutin aufgesucht hatte, die gemeint hatte, mir raten zu müssen: Ich müsse, WIR müssten an X und y dringend noch mal arbeiten. Und da hat es auf der Rückfahrt wirklich RUMS und ZOOM gemacht, ich habe spontan am Straßenrand angehalten und die Erkenntnis und der Entschluss traf mich wie ein Blitz:
Einen Sch… muss ich. Ich brauche nie wieder Therapie! Ich selbst weiß genug! Wenn mich der Stress mitunter dann doch überfraut, kopfe ich den Satz: „Ich habe alles Wissen und alle Weisheit in mir, um alle Probleme zu lösen – und um den Rest kümmert sich der Liebe Gott!“ Bevor es einen Aufschrei gibt: Was meine ich mit: Nicht jeder muss WIEDER zur Therapie, wenn er/sie feststeckt? Meine Erfahrung lautet: Manchmal braucht es schlicht einen Erinnerer, der, die einen daran erinnert, dass man bzw. was man EIGENTLICH SELBST weiß, was in dieser Situation die Er-Lösung bringt.
Und so habe ich meiner Freundin – bestens vertraut mit den Tools von Schulz von Thun – ein Foto von der Flipchart, die da gerade so rumhing, geschickt und sie – Sozialpädagogin, gell – daran erinnert, dass sie bitte, bitte nie wieder sagen soll: Ich BIN falsch! Nein, niemand IST falsch. Jemand, eigentlich alle, können ETWAS FALSCH machen – (oder eben auch VIEL falsch machen, wir brauchen uns nur in der Welt umzusehen, umzuhören – wobei sich dann die Frage auftut: WER definiert „falsch oder richtig“? Auch ein Herr Trump oder Putin reklamiert ja für sich, der Heils- und Friedensbringer zu sein. Aber das ist ein anderes Thema. ) Wo war ich?
Stimmt, bei meiner Freundin, und dass wir statt Therapie manchmal nur einen REMNDER brauchen, der uns an unsere Ressourcen erinnert, in diesem Fall an das Innere Team Schulz von Thuns, sprich, sofort STOPP zu sagen, wenn der Satz: „Ich bin falsch“ aufpoppt. Und diesem PersönlichkeitsANTEIL, freundlich zuzulächeln, besten Dank, du willst mich schützen, gut, dass es dich gibt, ABER! auch Schicht und Schluss: Keine Macht dem ABSOLUTEN und den ABSOLUTEN IDENTIFIKATIONEN! – Das I beherbergt viele MEs. Siehe mein Flipchartfoto… (ein privat Hingeknalltes, ich geb es zu; die Flips im Business-Coaching sahen ordentlicher aus, dennoch, ich fand auf die Schnelle kein anderes… und somit: Ade, du ewige schreiender Perfektionistenanteil…).
Für heut bleibt, sich zu erinnern: Never say Ich BIN falsch again! Nein, sind Sie nicht. Sie/wir können ETWAS falsch machen – und dafür können und sollten wir verantwortlich gemacht und zur Rechenschaft gezogen werden. Aber auch das ein Thema, über das ich hier dringend noch schreiben will: Was FREIHEIT meint – und dass und warum sie ohne VERANTWORTUNG nicht gedacht werden darf und kann!
Wer MEHR von Schulz von Thun lesen mag: Ich habe gerade sein zuletzt erschienendes Buch „Erfülltes Leben – Ein kleines Modell für eine große Idee“ gelesen – und für gut befunden. Extraartikel dazu kommt hier noch.