Natürlich weiß es jedes Kind mittlerweile, dennoch schockt es mich jedesmal neu, schwarz auf weiß  zu sehen, wie lange – oder eher wie KURZ – der SUCHENDE Mensch auf meiner „Frontpage“ = dem Schaufenster meiner Website, bleibt: 56 Sekunden!!!! –  Worauf mein Web- und KI-afiner ältestster Sohn ausruft: “ Mum!… Hallo?! Freu dich! Die meisten bleiben nur 8 – in Worten. ACHT – Sekunden – und sind weg!“

Poh, was habe ich mich in früheren Jahren meiner Selbstständigkeit als Coach verrückt gemacht, eine Aussage zu finden, die sowohl MICH als auch meine Dienstleistung in Sekundenbruchteilen darstellt. Denn ICH und meine Dienstleistung, das war in meinem Kopf und meinem Leben so ziemlich identisch. Will meinen: der Identifikationsgrad war schon sehr hoch, heute würde ich sagen: ZU hoch. Ich hängte meinen Wert zunehmend vom Erfolg oder Misserfolg als Coach ab. Und der, so die Webdesigner und Marketingexperten, hängt von den Worten/Bilden ab, die du auf deiner Frontpage nutzt.

Tja, ich buchte Marketingkurs um Marketingkurs und las Webratgeber um Webratgeber,, um letztlich in einer Falle zu landen: einem Dauer-Web-Frontpage-OptimierungsZWANG. Fürchterlich! Schlimm! Selbstwertzersetzend! Bis in den Verbitterungs-Burnout. Im Rückblick denke ich, wieso ich diesem Irrglauben so lange aufgesessen bin. Angefangen hatte ich hochmotiviert und fröhlich – vor 20 Jahren – mal mit der Bezeichnung: Wunsch & Wirklichkeit  (OHNE zu ahnen, dass es DIE Kernbotschaft besthin für mich werden sollte – und noch immer ist! = Das Sowohl-als-auch-Denken als Basis jeder Art von gelingeder Selbstwerdung und Lebensbewältigung).  Bezeichnung für mich damals:  Schlicht LIFE-COACH.  Weil ich davon überzeugt war, dass eh alles mit allem zusammenhängt.

Nein, nicht alles war/ist schlecht, was Marketingwissen angeht: ENTSCHIEDEN LEICHTER LEBEN stand immerhin 15 Jahre auf meiner alten Website.

ABER: Der Mensch wächst und erkennt und reift… und ENT-wächst bestimmten Phasen.

Ich auch, ich war sowohl dem Erfolgs-Teams nach Barabara Sher entwachsen, hatte das Zürcher-Ressourcen-Modell-Modell längst integriert – und war gefühlt einfach MEHR als das Bisherige.  Die Philosophie der Lebenskunst war dazugekommen. ICH selbst fand, dass ich echt gut und BREIT – und ziemlich exklusiv!! damals –  aufgestellt war, um den nach Hilfe-Suchenden zur Selbsthilfe zu verhelfen.  Damals wie heute? ging oder geht die Mär, man oder frau müsse sich spitz aufstellen, als EXPERTIN für… in meinem Fall Entscheidungen mich präsentieren – ich hatte aber das Gefühl,  mich damit zu reduzieren! WIE der Welt das mitteilen?

Jeder Therapeut, jeder Persönlichkeits-Coach kennt das: Jemand kommt mit dem ‚offensichtlichen‘ Proble: z.B., ich kann keine Entscheidungen treffen… – und der wahre Grund dafür liegt komplett woanders – z.B. in seinen Glaubenssätzen oder Vorannahmen. Da bringt es wenig, Entscheidungstools zu vermitteln, wenn mein Gegenüber nicht in der Lage ist, wirklich tief zu fühlen, OB das für IHN oder SIE SINN macht/stimmig ist. Da ist erst mal „Somatische-Marker-Training“ dran!  Kunden:innen aus dem Marketingbereich hatte ich als Coach reichlich: Warum? Ihr Problem war kein Arbeitsplatz-Problem, sondern einWERTE-KONKFLIKTE. Sie steckten fest, weil das, was sie „verkaufen“ sollten, null zu ihren inneren Werten passte, sie sich innerlich null identifizieren konnten! Und überhaupt, dieser ganze „Marting-Speech“.

Fakt ist, jedenfalls für mich: VIEL Wissen und BREITES Wissen und viel Erfahrung auf vielen Gebieten ist KEIN Bauchladen, sondern eine wertvolle META-Kompetenz, die nicht nur einem selbst, sondern auch anderen, der Firma, der Gesellschaft selbst zugute kommt.  LEBENSKUNST -Coaching…. Auch die Bezeichnung, mit der ich vor Jahren mehr oder weniger ein Alleinstellungsmerkmal hatte, ist inzwischen in der Mitte der Coaching-Szene und Gesellschaft angekommen. Und? Hat mich, haben mich meine Alleinstellungsmerkmale reich und erfolgreich gemacht? Nein. Leider nicht. Das hat a) was mit – falschen! – (Marketing)Versprechungen zu tun: WENN-DANN: Wenn du das so und so machst/formulierst, dann… wirst du garantiert das und das Ergebnis bekommen. So geht Leben und so geht Erfolgreich-Werden aber nicht!

Merke: Es gibt keine Sicherheit – und nicht mal das ist sicher! Das Leben grätscht immer wieder dazwischen. Und genau DAS macht ja Lebenskunst aus: den souveränen Umgang mit den Aufs und Abs des Lebens – geregelt zu kriegen – und gerne leben.

Wie kam ich jetzt dazu, hier und jetzt diesen Artikel zu schreiben? Weil ich gerade – nach Ewigkeiten – mal wieder Kontakte zu Marketingmenschen habe. Über LinkedIn. Und mir viele Erfahrungen und Bilder aus der Vergangenheit einfielen… Nicht zum ersten Mal frage ich mich:  Bin ich HIER auf dieser Plattform überhaupt richtig? Marketingexpert:innen vor 🙂

Aktiv als Coach bin ich nicht mehr. Mit 70 hängen die Energien ZU SEHR von der Tagesform ab. Habe ich viel Energien, könnte ich Bäume ausreißen; schlafe ich – wie diese und letzte Nacht – superschlecht, kommen gar noch traurige Nachrichten dazu – gestern -, dann reicht das Energielevel nicht, hochpräsent Präsenz-Coachings zu anzubieten. Tja, das ist die Lernaufgabe im Alter: Herauszufinden: Was geht NOCH?  – und aktiv und mutig zügig umzusetzen – ode, weite heraurfordernder, wie ich mit 70 weiß: akzeptieren zu lernen: Was geht nicht mehr? Wo ist Akzeptieren statt Agieren dran?

Lebenskunst und Sich-Glücken braucht Differenzierungskunst! Unbedingt! Die gehört zu meinen Top-Kompetenzen, wenn es um Selbstführung, um gelingende Lebensführung, um Führen von Menschen überhaupt geht! Mal einen Blick auf das Werte- und Entwicklungsquadrat riskieren! Lohnt sich. Balance-Tool 1: Das Werte- und Entwickungsquadrat