Manchmal sind sie tragisch, die Muster, in denen Kunden feststecken. Wie soll ich erkennen, DASS ich in einem und in welchem ich feststecke?, fragen diejenigen dann, die sich auf die Suche machen.
Wie so häufig, ist es zuweilen einfacher, zuerst einmal bei jemand anderem wahrzunehmen, was denn wohl ein Muster sein könnte, sozusagen eine Außenpersektive einzunehmen, die eine Drauf-Sicht und dadurch Einsicht ermöglicht. Menschen verraten viel mit den Worten, welcher Wahrnehmungskanal bei ihnen vorrangig ist.
Viele brauchen ein Bild, sie müssen etwas „sehen“, ein Bild von der Außenperspektive haben, um etwas „ein-zu-sehen“. Andere sind vorzugsweise oder doch mehr als sie glauben „Hör-Menschen“: da prasseln so viele Geräusche, Gespräche, Töne, Krach an ihr OHR, dass sie eigentlich zumachen müssten, allerdings ist das nicht so einfach, als die Augen zu verschließen – konkret wie im übertragenen Sinn.
Vor einiger Zeit erlebte ich mal wieder ein klassisches Beispiel, was Im-Muster-festhängen meint: Jemand hatte diverse HÖRstürze hinter sich und erkundigte sich – telefonisch – nach meinem Coaching. Sie wolle endlich den Ursachen auf den Grund gehen und sich für ihr eigenes Leben wieder begeistern können.
Ich erklärte am Telefon, was ich mache, und dass ich vorrangig Menschen beibringe, auf sich zu HÖREN (statt immerzu auf andere…). Die Kundin war angetan, wir vereinbarten einen Termin. 2 Tage später stornierte sie – schriftlich – den Termin, ihr Arzt hätte gemeint, Coaching sei sicher gut für sie, sie solle sich doch vorher noch schonen und auch Ihr Mann hätte ihr geraten, doch erst mal kürzer zu treten. Sie hörte auf ihren Arzt. Sie hörte auf ihren Mann.
Merken Sie’s? Manchmal möchte ich vor Verzweiflung oder Mitgefühl schreien: Hallooooooo! Merken Sie eigentlich, dass Sie gerade hier und jetzt Ihr Muster wieder fahren, indem Sie schon WIEDER auf andere hören? Dass es endlich an der Zeit ist, unterscheiden zu lernen, wann was dran ist?!
Zuweilen braucht es viel innere Zuversicht als Coach zur Grundhaltung, die ich eigentlich habe und die da lautet: Jeder wird und darf in SEINEM Rhythmus seinen Weg finden. Für die Betreffende/den Betroffenen macht das eben – noch – Sinn.
Zuweilen tut es mir auch einfach nur weh, auszuhalten, mitzuerleben, wie tragisch bis schwer dieser Weg für denjenigen oder diejenige ist.