HB Lebenskunst – 8ter Tag: Wie fängt man wieder an zu schreiben?
Wege entstehen bekanntlich beim Gehen. Und schon jetzt erkenne ich, dass ich mein Vorhaben = meinen Weg, JEDEN Tag hier im Blog einen Tagebucheintrag zum Besten zu geben, bis das Buch-Ziel erreicht ist, wohl nicht gangbar ist. Also verträgt das Ganze hier irgendwie gefühlt nicht mehr den Titel: Tagebuch.
Es ist eben NICHT jeder Tag Buch-Tag. Es gibt ein Privatleben, das null in die Öffentlichkeit will oder soll. Sobald aber wieder ein Fitzelchen Platz und Zeit ist, drängt es natürlich von innen: Schreib weiter! Jaha, aber… Das kennen sicher alle irgendwie aus Schule, Studium, Beruf: Man fängt ein komplexeres Thema an, ist drin, dann kommt eine etwas längere Unterbrechung – und es kostet Mühe, sich wieder einzulesen und einzusteigen.
Das PROBLEM wäre also bekannt und benannt: Wie schaffe ich den Einstieg wieder ins Schreiben/Fertigstellen des Buches? Wenn jemand zu mir mit diesem Problem ins Coaching käme, wie würde ich da mit ihm oder ihr verfahren? Als Erstes würde ich fragen: HABEN Sie es schon mal geschafft?, also mich auf die Suche nach der Ressource machen. Jap! 1.000 mal und mehr! Na, bitte! Dann haben Sie ja viel Erfahrung mit der LÖSUNG dieses Problems. Wann, wo und wie haben Sie denn das damals gemacht?
WIDERSTAND! – Ich merke, ich habe grad NULL Lust,, mich selbst zu coachen…, sprich, mich auf die Suche nach Ressourcen zu machen, nach der Ausnahme, etc. Die Widerstandshörnchen wachsen sekündlich ins Unermessliche! Ich will grad nicht ziel- und lösungsorientiert Richtung Buchziel marschieren. Ich will hier einfach mal jammern und klagen dürfen, dass ich es, ach, sowas von schwer habe, weil ich doch vor diesem dicken Problem stehe… Was natürlich nicht stimmt. Irgendeine Stimme in mir poppt prompt auf: Also, nu mach mal halblang, Madame! Es gibt Menschen, die haben noch ganz andere Probleme zu bewältigen. Ob du dein Buch nun fertig kriegst oder nicht, ob du heute oder morgen weiterschreibst: ehrlich gesagt: who cares?
Die ‚Sache‘ mit dem Relativieren – Warum sie uns – mich – auf die Palme bringen kann
Damit wären wir bei dem, was viele Menschen auf die Palme bringt: Sie haben ein Problem, wollen Mitgefühl, Verständnis oder einfach mal Abjammern – und das Gegenüber – oder die eigene Innenstimme – fängt prompt an aufzuzählen, was alles funktioniert, sprich, er fordert uns auf zu RELATIVIEREN. Was ja nix anderes heißt, als: Wir sollen uns vergleichen. Und zwar in diesem Fall mit denen, die ‚unter‘ uns stehen, die noch viel weniger haben, darstellen, sind, die es noch schwerer haben – und wir sollen doch gefälligst erkennen: SO schlimm geht’s dir eben doch nicht. Ja, ich gebe zu, das ist durchaus eine legitime und auch von mir gerne angewandte Strategie dem bloßen Dauerjammern und Dauerjammerern zu entkommen. Wohlgemerkt EINE Möglichkeit. Es aber dieser Zwang, sofort erkennen zu müssen: Erkennt doch gefälligst hier und jetzt, wie gut es dir eigentlich geht!
Das Problematische daran: Nicht immer sind wir in der Verfassung gleich und sofort relativieren zu wollen oder zu können. Es darf auch GEFÜHLT werden. Um nicht zu sagen: Es MUSS auch gefühlt werden. Manch eine/r muss soger erst lernen, dass FÜHLEN hier dran ist. Und nicht nur hier, sondern generell, dass Fühlen EINE Möglichkeit der Problembewältigung ist. Wer immer NUR rationalisiert, will oder kann nicht fühlen. Also wird relativiert, was das Zeug hält, um diesen Schmerz gar nicht erst fühlen zu müssen.
Ein sehr guter Freund fasste es mal sehr gekonnt zusammen, als ich ihm vorwarf, ob er auch anders könne, als die „Dinge“ zu relativieren oder – durchaus geistreich – ins Lächerliche/Humorvolle zu ziehen oder sich oder mir ‚die Dinge‘ schönzureden: Er sei halt Gefühlspragmatiker. (Tja, ich wage mal zu behaupten, besonders Frauen kennen diese Art von sagen wir mal neutral: Mensch). Das am Rande. Wo war ich? Bei den Dauerrelativierern, also denen, die partout NUR auf der Sachebene des Relativierens bleiben wollen (oder müssen! Jeder Coach und Therapeut weiß das; soll aber hier nicht Thema sein).
Meine für mich radikal lebensverändernder Erkenntnis – die ich unbedingt noch in diesem Leben, in diesem Blog, im baldigen Handbuch in die Welt geben will – lautet: Hüte dich vor jedem Extrem! Denn:
„Jedes Extrem wird zum Problem!“
Positiv oder lösungsorientiert ausgedrückt: Sorge für Balance, sonst… landest du im Extrem – und da wirst du unweigerlich feststecken. Punkt.
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Grad dachte ich, ist das nicht irre? Da fange ich an zu schreiben und weiß noch null, was dabei rauskommen wird, ob was dabei rauskommen wird (außer heißer Luft, die niemand lesen will…), und auf einmal, schwups und Zauberzauber, bin ich genau dort, wo ich 10.000 x zuvor es nicht hingekriegt habe, es zu Papier zu bringen, weil es mir so deeeeeermaßen am Herzen lag und liegt: meine Kernmessage: Sorge für Balance! Und SO geht das! Nämlich mit dem Werte- und Entwicklungsquadrat von Friedemann Schulz von Thun. Ich liebe dieses Quadrat!
Es ist DAS Friedens-, Freiheits-, Fülle-, Versöhnungs-, ‚Diagnose‘-Werkzeug besthin! Hast du es einmal verstanden, wird es dein Leben verändern, weil es den Blick radikal verändert! Weil es die Vorannahmen, durch die wir uns, andere, das Leben wahrnehmen verändert. ‚Es ist DAS Werkzeug, das ich jeder und jedem, aber wirklich jedermann und jeder Frau in die Hand drücke!
Und jetzt gehe ich erst frühstücken – und dann ist Zeit, endlich dieses Lieblingswerkzeug zumindest HIER schon mal in die WElt zu geben.
HB Lebenskunst – Tag 8: Sich vergleichen
Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln;
erstens durch Nachdenken, das ist der edelste,
zweitens durch Nachahmen, das ist der leichteste,
und drittens durch Erfahrung, das ist der bitterste.
Konfuzius
Ha, während ich auf meine Mädels warte, die gleich zum Frühstück kommen – jaja, alle über 60, alle 2-fach geimpft – hab ich doch wieder in mein PRIVATES Tagebuch geschrieben… und da wollte ich ja eigentlich wirklich nur noch Privates, also Nicht-Öffentliches, notieren und reflektieren, und hier im Blog alles zum Thema HANDBUCH = HB LEBENSKUNST. So ist das aber immer gewesen in der Vergangenheit: Wenn ich im privaten Tagebuch geschrieben habe, dann war IMMER auch „The Book“ Thema bzw., was heißt das Buch? Die Werkzeuge, die da rein sollen, die habe ich alle auch auf mich und das Buch selbst angewandt.
Jedenfalls habe ich vorhin im privaten Tagebuch notiert, nämlich u.a. die heutigen Gründe, WARUM ich das Buch überhaupt noch bzw. immer noch schreiben will:
…oder soll ich doch ins Blogtagebuch schreiben? Ich habe nämlich grad notiert – auf einen Extrazettel, handschriftlich wie üblich – warum ich dieses Buch schreiben will bzw. warum ich immer diese bestimmte Art von Buch schreiben wollte/will:
- ein Buch, dass nicht nur EIN Problem löst, also ein spezielles/spezifisches oder individuelles, sondern eins, das wie ein PRINZIP oder eine GRAMMATIK funktioniert = das GENERELL angewandt werden kann
- Will meinen Söhnen Erkanntes mitgeben/als Erbe hinterlassen, damit sie a) nicht ALLE BITTEREN Erfahrungen selbst machen müssen und b) nicht alle Familienaltlasten mitschleppen und wiederholen müssen = ein Kreislauf ohne Ende
- für mich/andere, um der losen SAMMLUNG AST eine GEBUNDENE FORM zu geben/eine Fassung, die den Ws: Wissen – Wege – Werkzeuge – Weisheiten angemessen ist. Sozusagen ein SCHÖNES Buch für das, was Wilhelm Schmid „Schönes Leben“ genannt hat
So kommen Sie garantiert schlecht drauf: Tipp 1 – Sich vergleichen
Jedenfalls kam ich auf der Suche nach irgendwas im Blog auf einen alten Beitrag von mir, der immer noch gültig ist. (Eben! er ist IMMER noch gültig! und genau SO ein Buch will und werde ich in die WElt geben, dass auch MORGEN und ÜBERMORGEN noch Gültigkeit hat. Fertich…). Und das ist die, haha, KUNST, die ich zuweilen immer noch beherrsche, MICH ZU VERGLEICHEN! Und jaha, meistens mit den, die besser, fitter, schlanker, technikversierter, erfolgreicher… .etc. etc. sind.
Also herzliche EInladung, sich den Beitrag zu Gemüte zu führen: Gelesen oder gar gehört. In der Mittagspause oder so.
Hui, nun erst mal Schluss grad hier. Schnell Tee und Kaffee aufgesetzt. Und wer weiß, was als als Thema sich zeigt, wir kennen uns seit 40!! Jahren. Als unsere ältesten Kinder ein halbes Jahr alt waren, entstand die Gruppe in einer Familienbildungsstätte. Nun sind die meisten schon Omas! Unglaublich. Aber welch Freundschaft. Welch Verbundenheit. Welch Vertrautheit. Welch Vertrauen zueinander. Ich/wir sind dankbar dafür.
Nundenn, vielleicht bis später hier am Tag. Und ansonsten: Vergleichen Sie sich! 😉
HB Lebenskunst Tag 7: Was schreibst du denn in dein Tagebuch?
Guten Morgen,
das IST nachwievor sehr komisch für mich – weil gegen jahrzehntelange Gewohnheit ankämpfend – die „morning pages“, also das allmorgendliche Ins-Tagebuch-Schreiben öffentlich zu tun, statt es für niemanden sichtbar weiterhin nur in mein privates Tagebuch zu packen. „Was schreibst du denn in ein Tagebuch? Täglich?!“, werde ich häufig von Menschen gefragt – die fast alle selbst kein Tagebuch schreiben.
- Ich packe die Gedanken rein, die mir durch den Kopf gehen: in DIESEM Augenblick.
- Oder eben Gedanken, die ich (besonders in schlaflosen Nächten) versuche einfach an mir vorüberziehen zu lassen – und dann bleiben eben doch häufig ganz bestimmte hängen, und dann weiß ich mittlerweile, diese Gedanken HABEN GEWICHT, haben zumindest für mich eine BEDEUTUNG und die werden dann notiert und reflektiert.
- Auch und besonders schreibe ich mir meinen Frust oder Unlust oder Trauer oder Ängste von der Seele oder aus dem Kopp;
- VOR Entscheidugen schreibe ich. Immer! Denn Schreiben klärt (bei mir wenigstens) den Geist und es stellt sich sowas wie Klarheit ein. Und sei es die, dass ich dann weiß, dass ich noch nicht entscheiden kann oder will.
- BEVOR ich irgendwen kritisiere schreibe ich: ob und was und wie ich die anbringen will; was mein ZIEL oder mein BEDÜRFNIS hinter der Kritik ist, ob die hier und jetzt angemessen ist oder ob Schweigen in diesem Fall die sinnvollere Alternative ist.
Aus einem Tagebuch, das in den ganz jungen Anfängen mehr eine Auflistung von Ereignissen oder Erlebnissen war, ist immer mehr ein REFLEXIONSRAUM geworden. Für mich und meine seelische Gesundheit ein MUSS. Ich wüsste nicht, wie ich manche ‚Dinge‘ in meinem Leben OHNE SCHREIBEN überlebt hätte.
Ähnliches gilt fürs Lesen. Ich wüsste nicht, wie ich ohne Bücher überlebt hätte. Häufig waren es Fach- oder Sachbücher – und eben Gedichte. Außer Lang-Schreiben und Langtexte-Lesen liebe, lese und schreibe ich Gedichte. a) Sie sind für mich besonders in Notzeiten DAS Ventil, durch das allzuviel Innendruck abfließen kann. Und b) fassen sie eben sehr verdichtet zusammen, was sich sonst in epischen Runden in meinen Tagebüchern – und im Kopf!! – wiederfindet. Zum Thema TAGEBUCH-Schreiben gibt es auch eins. (Es ist aus meinem ersten Gedichtband steinschwer & federleicht) Hier ist es:
Ein neues Tagebuch
Leere Seiten,
ungeahnte Weiten der Seele
breiten sich Buchstabe für Buchstabe aus,
tragen wie Flüsse
des Lebens Leiden und Süße,
hier träge, dort reißend,
aber immer verheißend,
Richtung Strom und Meer.
Drum sei nicht bang,
ist der Weg zum Meer auch lang,
dein fernes Sehnen
nach Sich-Verströmen,
es findet sein Ziel.
©Maria Anna Ast
Tja, und schon geht es mit dem los, was mich EIGENTLICH beschäftigt, wenn es um das Handbuch selbst geht…
Das passt aber jetzt nicht hier zur Überschrift. Und deshalb werde ich das in einem Extra-Beitrag posten. Es geht um eine Entscheidung, die es zu treffen gilt. Und vor der Entscheidung liegt noch die Entscheidung, ob ich darüber öffentlich, also hier, reflektieren will oder nicht… Weiß ich grad noch nicht. Erst mal ein Ründchen Tee trinken, aufstehen, ins Grüne gucken, sich/mich bewegen. Dann kommt ja häufig auch schon was in Bewegung = Kopf folgt Körper. Dafür habe ich fast 60 Jahre gebraucht, um das zu erkennen! Dass es nicht NUR umgekehrt funktioniert = Körper folgt Kopf. Dass es in BEIDE Richtungen funktioniert!!
Handbuch Lebenskunst: 5er und 6ter Tag
5:30 Uhr. So langsam verdrängt der Morgen die Nacht. So langsam verdränge ich den Impuls, doch wieder all meine Gedanken „zum Buch“ ins private statt hier sozusagen öffentliche Tagebuch zu schreiben.
Gestern, 5ter Tag, hatte ich mir – in real! – auf die Zunge gebissen. Das schmerzte den ganzen Tag latent im Hintergrund. Abends wurd mir beim Aufwaschen plötzlich klar, dass ich das durchaus auch methaphorisch deuten kann: Ich bin schon wieder dabei, mir, wenn es ums Formulieren geht – hier und noch viel arger, wenn ich Texte für das Buch schreibe – schwer auf die Zunge zu beißen. Sprich, eben nicht frank und frei heraus zu sagen, was ich wirklich denke, fühle, mich bewegt, sondern alle Worte und Sätze wieder hübsch durch die mich seit Jahrzehnten ausbremsenden MARKETING- und/oder SCHREIB-Siebe zu schicken, bis nachher nicht ein einziger Satz mehr Bestand hat.
Ja, auch diese Nacht war wieder kurz. Und?, dachte ich im Bett. So what!
HB Lebenskunst – Tag 4
Done! Juchhu und Yippi-Yeah. Ich habe mich festgelegt!
Hat zwar den ganzen Vormittag gedauert – eine halbe Seite ÜBER MICH zu schreiben, plus ein halbe Seite ÜBER DAS BUCH zu schreiben…. egal, nachdem ich es seit gestern 37 mal anders geschrieben hatte, habe ich es jetzt an Heike losgeschickt. Soll ich es HIER auch posten? Interessiert das irgendeinen Menschen? Oder, eingedenk meiner neuen Strategie, dass MIR das ja egal sein sollte, ob irgendwer sich dafür interessiert und/oder gut oder schlecht findet. Tja, hm…, so holen einen die eigenen, öffentlich geäußerten Leitmotive hier zügig wieder ein.