Wenn ich mir die Berichte im Fernsehen, Radio, sonstigen Medien angucke, dann bin – bekennender Lebenskunst-Fan – ich immer baff erstaunt, warum alle so baff erstaunt sind ob der Reaktion der meisten auf die Corona-Krise ist. Krisen, existenzielle Krisen, triggern immer die ANGST in uns: unterzugehen, uns zu blamieren, nie wieder fröhlich zu werden, das Schöne, das wir haben, zu verlieren, wozu eben auch Gesundheit, Wohlstand, Möglichkeitsfülle, Wahlfreiheit zählt etc. Und letztlich ist Angst vor was auch immer Angst vor dem (eigenen) Tod.

Tja, und hier, auch wenn es viele nicht gerne hören wollen, rächt es sich, dass die meisten Menschen null Veranlassung sehen, sich mit den Themen Leid, Schmerz, Abschied, Begrenzung, Krankheit, Tod auszeinanderzusetzen: Es oder sie, die existenzielle Krise, trifft sie unvorbereitet.

Ich HABE mich aber damit auseinandergesetzt, bzw. früh in meinem Leben damit auseinandersetzen müssen. Sowohl mit dem Thema Tod – und Umgang damit – und ebenso mit dem Thema Angst. Das kommt mir nun zugute und hilft mir – und auch den Menschen, die zu mir kommen – sehr, dass ich Strategien kenne, WIE mensch auch mit den Kehrseiten der schönen, neuen Konsum-, Spaß- und Fitnesswelt zurecktkommen kann.

Akzeptanz als ein Weg zu mehr Furchtlosigkeit, innerer Ruhe und Gelassenheit

Fakt ist: Wer sich nicht mit den angstmachenden Themen auseinandergesetzt hat, landet eben früher oder später genau da, wo viele Menschen jetzt sind: in der massiven Verunsicherung, dem Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit, dem Nicht-umgehen-können mit Angst. Entsprechend viele sind nur herausgefordert, sich quasi im Crashkurs entweder dagegen anzurudern, um nicht im Angststrudel unterzugehen.

Und auch da erstaunt es mich mittlerweile null mehr, dass viele genau DAS Muster weiterfahren und bedienen, was die auf Dauerspaß, Positive-Thinking, Sei-gut-drauf- Erfolgsratgeber seit jeher postulieren: Lenk dich ab mit dem, was Spaß macht, was dich gut drauf bringt, alles, was dich in jedem Fall abbringt von deinen ‚düsteren‘ Gedanken.

Und, was soll falsch daran sein? Grundsätzlich gar nichts,  aber…. ABER, wie wir hinzulänglich wissen, hat alles Verdrängte die unangenehme Eigenschaft, sich bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit ins Bewusstsein zu drängen – und zack, das sind sie wieder: die ängstigenden Gedanken, die Gefühle von Ohnmacht, von massiver Unsicherheit: Wie soll es nur weitergehen?

Lebenskunst ist ein philosophischer Begriff und, nein, es war nicht Therapie oder Coaching was meine Lebenseinstellung – und damit mein Glück, mein Mich-Glücken – entscheidend verändert hat: Es war die tiefe Erkenntnis, die ich Dank Philosophie/Philosophen geist- und seelentief kapiert, inhaliert, integriert habe in mein Denken und Handeln:

  •   JEDES Einpolitkeitsdenken in die Sackgasse führt!
  • Das Leben ist und bleibt polar.
  • Es gibt nicht nur Dur-Töne und Dur-Zeiten , sondern auch die Moll-Töne und Moll-Zeiten.
  • Es gibt Möglichkeiten, aber auch Begrenzungen. Es gibt Freude, Fülle, Frieden, ja… ja, aber: Es gibt AUCH das Leid, den Mangel, den Unfrieden.

DAS zu AKZEPTIEREN Es gibt ein Sowohl-als auch –  IST ein erster tiefgründiger Schritt auf dem Weg zu mehr innerere Ruhe.

 

Was noch hilft: Klären Sie Ihre Haltung: Zum Leben, zu Krisen, zur Corona-Krise 

Nichts gibt mehr HALT als seine HALTung klar zu haben. Unsere Haltung enthält unsere Einstellungen, Glaubenssätze, Werte zu… zu einer bestimmten Situation, einem Menschen, einer Maßnahme, einer Corona-Krise . Was ist meine zu Corona?, habe ich mich gefragt. Das Erste, was mir dazu einfiel, war: Endlich verlangsamt sich die Wel!. Zeigt mir und Ihnen  im Umkehrschluss ja, dass mir ‚die Welt‘, die für immer vergangene, ZU schnell unterwegs war. Veränderung auf Veränderung auf Veränderung  und Anpassung auf Anpassung auf Anpassung. WER kann da noch mithalten? Ich mit nunmehr 65 nicht. Viele jüngere CoachingkundenInnen auch nicht. Das am Rande.

Die Tage gehen dahin – und die Einstellung, meine Haltung ändert sich immer mal wieder. Gut geht es mir momentan mit den zwei untenstehenden, denn sie drücken das aus, was Menschen in Krisenzeiten un-be-dingt brauchen: Hoffnung, Zuversicht, Bewältigungsmut – und außer Akzeptanz auch TU-Mut.

  • „Every cloud has a silver-lining!“, lautet ein bekanntes englisches Sprichwort. Jede Wolke hat auch einen Silberstreif.
  •  Oder, um es mit Friedrich Hölderlin auszudrücken: „Wo Gefahr wächst, wächst auch das Rettende.“

Das für heut‘ und grad.