Ideenparty in Bielefeld am 19.3. – und weltweit am 24.3.09
Der Newsletter kommt. Hier vorab schon mal ein Hinweis auf meine nächste Ideenparty, die am 19.03.09 im Café Passon in Bielefeld stattfinden wird.
Herzliche Einladung an alle, die sie schon kennen und an andere Neugierige, Querdenker, Ideensucher und WunschverwirklicherInnen.
Anmeldung unter: http://www.maria-ast.de/termine_seminare.php .
Mehr Infos zu Ideenparties generell: http://www.maria-ast.de/ideenparty.php
Ideenparties waren/sind die Idee von Barbara Sher, deren WISHCRAFT Buch gerade 30 Jähriges feiert. Anlässlich dieses Ereignisses hat sie zur Teilnahme an einer weltweiten Ideenparty am 24.03.09 eingeladen. http://www.barbarasherwishcraft.com/24-hour-global-idea-party.html
Leider ist der Text nur in Englisch verfügbr. Wer dessen mächtig ist, kann per Net teilnehmen. It’s easy! Wer ggf. Hilfe braucht und Lust hat, sich erdumspannend Ideen zu holen, bei mir bitte melden.
Und nicht vergessen, VORHER gibt es die Möglichkeit real an einer Ideenparty teilzunehmen, nämlich meiner 🙂 – siehe oben.
Ich freue mich auf alte und neue Gesichter! Maria Ast
Hilfe, ich kann mich nicht entscheiden! – oder: Eine Art Junggesellenabschied.
Vor ein paar Tagen betrat ich ein großes Möbelhaus (nein, kein schwedisches…) und sah sofort, dass mein Lieblingstisch – der weiiiiiiiit außerhalb meiner finanzielles Budgets liegt – um die Hälfte, ich wiederhole: die Häl-fte reduziert war.
Mein Herz klopfte höher. Ich eilte zur Verkäuferin. Im ersten Euphorietaumel fragte ich Selbige – wenn schon, denn schon – auch gleich noch nach dem Preis für mein Lieblings- Dinner Sofa (für Uneingeweihte: das ist die moderne Lederversion der guten alten Holzeckbank, die früher bei der Oma stand) und frau glaubte es kaum: selbst auf jenes gab es just noch 2 Tage 30 % Sonderrabatt. (Platz müsse her für die neuen Messemodelle.)
Ich eilte nach Hause. Ich maß und rückte, schmiss ein weißes Bettlaken über den alten knatschenden Korbsesel, um meiner Vorstellung schon mal einen kleinen realistischen Touch zu geben … und exakt an diesem Punkt geriet mein Inneres ins Schlingern, wie ein aus der Bahn geratenes Ufo: Eine Frage drängte sich immer wieder in mein Bewusstsein und legte sich wie ein Grauschleier auf meine Euphorie: Hm, und was ist, wenn es einen noch schöneren Tisch, ein noch passenderes Sofa gibt, wenn die Möbelmesse DAS ultimative Modell quasi schon oder noch bereit hält?
Es beschlich mich dieses altbekannte und seltsame Gefühl, was mich auf meinen alten knarrenden Korbsessel sinken ließ und das man getrost auf eine einzige Frage einkochen kann:
Willst du das WIRKLICH??
Das Ganze erinnert mich ein bisschen an Junggesellenabschied (Hen-Parties nennt sich das Ganze für Frauen in England): a) gilt es auszuhalten, dass, wenn ich mich FÜR Einen/Eine entscheide, ich mich gegen gefühlte 10.000 andere entscheide. Da kann man(n) schon mal ins Nachdenken kommen.
Dabei ist es völlig wurscht, ob es sich um den Partner fürs Leben oder Tische, Bänke, Autos, Urlaubsziele oder schlicht darum handelt, sich für EIN Fernsehprogramm entscheiden zu müssen, weil jemand rumnöggelt: „Nun entscheide dich endlich. Dein Rumgezappe geht mir auf den Geist.“
Die nächste Frage lautet daher folgerichtig:
WIE finde ich raus, was ich eigentlich wirklich will?
Antwort: Indem Sie das Geheimnis kluger Entscheidungen kennen lernen. Das besteht nach neuesten Erkenntnissen weniger im Auflisten der Pros und Kontras, sondern in der Kunst, seine Intuition zu schärfen. Voraussetzung dafür ist, seine Gefühle wahrzunehmen, zu gewichtigen, sprich, den Bauch zu Hilfe zu nehmen, um zu einer Entscheidung zu kommen, die sich tatsächlich gut anfühlt.. Der Kopf mag noch so rationale Entscheidungskriterien haben, auf lange Sicht können wir aber nicht gegen unsere Gefühle anarbeiten – oder es artet dann wirklich in Arbeit aus: ich muss ackern, mich dauerdisziplinieren, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen oder zu halten.
Fühlen kann man(n) lernen! Fühlen kann man(n) nutzen: um klug zu entscheiden, um schnell und sicher zu entscheiden, um komplexe Entscheidungen leicht(er) zu ‚händeln‘.
Die Möglichkeit, das auszuprobieren, zu üben, besteht am 12.02.2009, von 18.00 – 21.00 Uhr.
Näheres siehe: Termine & Seminare
Natürlich habe ich meine Methode, die ich anderen beibringe, auch auf mich und meine Tisch-Stuhl-Entscheidung angewandt. Ergebnis: gefühlte 80 zu 50 GEGEN den Kauf. Wer in meinen Kursen oder Coachings war, wird wissen, was es damit auf sich hat – und grinsend zustimmen: Nee, der Kauf hätte mich nicht glücklich gemacht. So sitze ich versöhnt mit der Entscheidung weiter auf meinen alten Korbsesseln und bin – zumindest vorerst – glücklich damit.
Der Held vom Hudson: Wann und warum Intuition uns rettet
Alle Welt staunt und bewundert ihn, in den USA wird als Nationalheld gefeiert: der Pilot Chesley Sullenberger, der den Airbus sicher auf dem Hudson River ‚gelandet‘ hat. In Bruchteilen von Sekunden musste bzw. hat er entschieden, was er tun will.
Wie hat er das gemacht? Wie gelingt es Menschen, in extremen Situationen zu einer guten Entscheidung zu kommen, die, wie in diesem Fall, vielen Menschen das Leben rettet?
SCHNITT: Szene 1:
Denken Sie einen kurzen Moment an Ihre ersten Fahrstunden: Sie saßen verkrampft und hyperkonzentriert am Steuer, manch Straße erschien Ihnen quälend eng und zumindest mein Adrenalinspiegel stieg proportional zum Steigerungsgrad des Berges, an dem ich grad anzufahren versuchte…
Szene 2:
Heute fahre ich entspannt und zügig auch durch enge Straßen. Ich muss nicht mehr konzentriert und für meinen Hintermann gefühlte 3 Ewigkeiten abwägen: passe ich da jetzt durch oder nicht? Muss ich vor dieser Kurve bremsen oder nicht? Und selbst beim Anfahren am Berg gleicht mein Adrenalinspiegel der Oberfläche eines ruhigen Sees und keinem aufgewühlten Meer mehr: Ich kann auf Fahr-Erfahrung zurück greifen.
Exakt diesen Phänomenen geht Gerd Gigerenzer in seinem Buch „Bauchentscheidungen“ (Goldmann TB) nach. Er fand in vielen Untersuchungen bestätigt, dass und wann es Sinn macht, seinen Verstand aus- oder herunter zu schalten und auf den inneren Autopiloten umzustellen, um zu gleichen oder besseren Ergebnissen zu kommen.
So zeigte sich, dass z.B. erfahrene Golfer entschieden bessere Ergebnisse erzielen, wenn sie nicht über ihren Schlag nachdenken, sondern „einfach drauf los schlagen“, wohingegen Golfanfänger durchaus gut daran tun, sich mental und körperlich auf den Schlag zu konzentrieren, sich zu sammeln, den Schlag voraus zu denken, die Körperposition zu optimieren.
Das Gleiche trifft auf Fußballspieler zu: Kein Ballack hat die Zeit, genau zu überlegen, ob und wie und wann er denn nun genau den Ball abspielt – er verlässt sich im Augenblick des Spiels auf seine Intuition, seine Erfahrung, sein Gefühl (analysiert und nachgedacht wird nachher).
Zusammengefasst lautet die Strategie, die die meisten Menschen eh völlig unbewusst anwenden:
Wenn keine Zeit zum Nach-Denken ist, dann denk auch nicht nach, sondern hör auf deinen Bauch!
Die Sache hat allerdings einen Haken:
Erfolgversprechend ist sie ‚nur‘ – s.o. – wenn der Mensch über genügend Erfahrungen verfügt! Fehlt diese, fallen die Ergebnisse u.U. weniger befriedigend aus. Diese „negativen“ Ergebnisse werden dann als Erfahrung: „..nee, nicht gut, brauch ich nicht wieder!“ im sogenannten Emotionalen Erfahrungsgedächtnis gespeichert – und finden in einer ähnlichen zukünftigen Situation ihre Berücksichtigung.
Was heißt das nun auf unseren Helden vom Hudson bezogen? Er hat die Katastrophe verhindern können, weil er ein Mann mit großer Flugerfahrung und ein geübter Katastrophenpilot im Flugsimulator war. Weil er viel Erfahrung besitzt, hat ihm ’sein Bauch‘ die richtige Lösung blitzschnell mitgeteilt. Zuende gedacht, hätte es mit einem weniger erfahreren Piloten also durchaus zu einer Katastrophe kommen können.
Was heißt das für uns, für mich, für Sie?
Grämen Sie sich nicht, wenn Sie hin und wieder in extremen Stresssituationen scheinbar falsche Bauch-Entscheidungen treffen. Nehmen Sie eine fehler- und erfahrungsfreundliche Haltung ein. Führen Sie sich vor Augen: Jede Erfahrung trägt dazu bei, dass Sie das nächste Mal intuitiv und schnell besser entscheiden.
Bliebe allerdings noch unsere tief verwurzelten, inneren Werte zu hinterfragen, die – häufig genug völlig unreflektiert- sehr grundlegend mit darüber entscheiden: gut nur für mich oder auch gut für meine Mitmenschen und meine Umwelt?
Diese Entscheidung wiederum muss jede und jeder für sich selbst treffen – und verantworten.
Wie erlange ich Sicherheit in einer unsicheren Zeit?
Wir leben in unsicheren Zeiten. So steht es in allen Zeitungen, so wird es von den Medien täglich gepredigt und gezeigt.
Und fühlten wir uns gerade noch sicher in unserer kleinen, überschaubaren Welt, da ereilt uns eine Krankheit, eine Todesnachricht, eine Trennung, ein Abschied von etwas Liebgewonnenem oder etwas Vertrautem. Irgendetwas bricht in unsere vermeintliche Sicherheit ein – und hinterlässt Gefühle von Trauer, Wut, Ohnmacht. Wir haben etwas nicht (mehr) unter Kontrolle und wenn wir etwas nicht unter Kontrolle haben, fühlen wir uns je nach gemachten Erfahrungen, mehr oder weniger un-sicher oder ver-unsichert.
In solchen Situationen sind Menschen zugänglich für jede Art von ‚Versicherungen‘ im doppelten Wortsinn: da wird einem versichert, dass, wenn man versichert ist, sich viel sicherer fühlen kann. Da wird in Kursen und Ratgeberbüchern geraten, dies und jenes zu tun oder zu lassen, um wieder ins Lot, ins Reine, in die Balance, in die Mitte zu kommen.
Als Coach kommen Menschen zu mir, die irgend etwas verunsichert (hat): was soll nur werden, wenn ich meinen Job verliere? Was will ich überhaupt noch mit dem Rest meines Lebens anfangen? Wie kann ich selbst-sicherer! werden? Warum komme ich nicht in die Pötte, endlich dieses oder jenes anzufangen oder zu Ende zu bringen?
Coaching bedeutet für mich: die inneren Wissensquellen dem Menschen selbst wieder zugänglich zu machen, damit er sich seiner Selbst (wieder) sicher ist.. Sobald dies passiert, sobald Menschen sich wieder ihrer Selbst sicher fühlen, haben sie wieder Zugang zu ihren Ressourcen, Fähigkeiten, fallen ihnen eigene Lösungen und Schritte ein, gewinnen sie wieder eine Perspektive. Sie haben das Gefühl, wieder handlungsfähig zu sein, mitwirken zu können. Das ergibt (häufig unbewusst) wieder ein Gefühl von Sicherheit. Aus dem heraus lässt es sich dann leichter leben.
Die Gefahr besteht m.E. darin zu glauben, es gäbe ein Gefühl absoluter Sicherheit – wie uns Medien, Politik, Versicherungen etc. weismachen wollen. Das ist eine Illusion!
Die Fragen lauten meiner Meinung nach eher:
Ø Wie kann es mir gelingen, ein Gefühl von Sicherheit in einer unsicheren Welt zu entwickeln, zu etablieren?
Ø Wie kann ich mir meiner Selbst sicher zu sein, sprich selbst-sicher sein bei den 1000 Ansprüchen und Möglichkeiten, Informationen, die auf mich einprasseln?
Ø Was kann ich tun, welche Einstellung ist sinnvoll, um ein Gefühl von Sicherheit zu erlangen?
Ø Gibt es einen äußeren oder inneren Ort, wo ich mich sicher und geborgen fühle – und möge der Lebensostwind mir auch noch so scharf ins Gesicht wehen.?
Sollten Sie gerade (persönlich) unsichere Zeiten durchmachen: bleiben Sie kritisch gegenüber Menschen, Institutionen, die Ihnen immerwährendes Glück und völlige Sicherheit versprechen. Das gibt es nicht. Schauen Sie hin, hören Sie hin, mit den Ohren, aber auch auf das, was Ihr Bauchgefühl Ihnen signalisiert. Und denken Sie daran: Das Leben ist polar.
Ohne Unsicherheit kein Gefühl von Sicherheit. Und zu große Sicherheit langweilt auf Dauer.
Einen guten Umgang mit Sicherheit und den Unsicherheiten des Lebens zu erlangen, das ist für mich persönlich Teil der Lebenskunst.
Vertrauen oder Misstrauen, das ist hier die Frage
Misstrauen kommt nie zu früh, aber oft zu spät. – Johann Gottfried Seume.
Diesen Spruch las ich heute auf irgendeiner Internetseite als Spruch des Tages. Um es vorweg zu nehmen: er findet absolut nicht meine Zustimmung.
Ich mache Haltungscoachings, das heißt, ich frage Menschen, wenn sie ihre Ziele gefunden, gesiebt, gewichtet, formuliert haben, mit welcher inneren Haltung sie denn wohl auf ihr Ziel losgehen wollen.
Wir haben zu allem eine Haltung, eine innere Einstellung, ein (Lebens)Motto, eine Devise: zum Wetter, zur Bahn, zu Weihnachten, zum Chef, zum Erfolg, zum Leben.
Ich begegne immer wieder Menschen, die Vertrauen mit Naivität gleichsetzen. Das KANN so sein, ja. Es gibt Situationen, wo ein gehöriges Maß an Misstrauen angebracht ist (z.Z. bei den Banken, um nur ein aktuelles Beispiel zu nennen), wo wir wach und aufmerksam hinschauen, hinhören, wo wir nicht blauäugig irgendwelche Versprechungen und vermeintlichen Experten glauben. Viele beziehen der einfachheithalber nun die Gegenposition: statt „ich vertraue jedem und allem blind und taub“ lautet die Haltung dann: „ Misstraue erst mal allem und jedem, das ist – siehe Eingangszitat des Tages – sicherer, sonst bist du nachher der Dumme.“
Es wird also gar nicht mehr situativ unterschieden und entschieden: ist jetzt Misstrauen oder Vertrauen gefragt oder gar beides, sondern es wird eine generell einseitige Haltung etabliert.
Ich schließe mich der Einstellung von Johann Nepomuk Nestroy an, der meinte: „Zuviel Vertrauen ist häufig eine Dummheit, zuviel Misstrauen immer ein Unglück.“ – und stehe hin und wieder mal als die Dumme da. Das ist mir persönlich allemal lieber, als Unglück zu säen oder zu ernten.
Vielleicht haben Sie ja Lust auf ein kleines Experiment: Probieren Sie es aus – nur mal heute oder eine Stunde oder jeweils 1 Minute lang – wie sich das anfühlt, zwischen den Haltungen hin und her zu springen: z.B. von „Alle wollen mich eh nur ausnehmen“ auf „Das Leben und die Menschen meinen es gut mit mir.“ Wie immer das Ergebnis ausfallen wird, denken Sie daran: Was wir erwarten, werden wir finden, meinte jedenfalls Aristoteles.