Als Persönlichkeitscoach liegt mir das Thema Persönlichkeitsentwicklung sehr am Herzen. Noch lieber nenne ich es Selbstbildung. Was, bitte schön, werden Sie vielleicht fragen, ist daran so wichtig?

Meine Erfahrung als Coach lautet zusammengefasst: nicht generell mangelnde Bildung, sondern mangelnde Selbstbildung, ist die Ursache von viel privatem und gesellschaftlichem Leid.

Wer nicht weiß, wie er tickt, warum er  oder sie welche (Fehl)Entscheidungen trifft, der handelt häufig nach eingefahrenen und ggf. längst überholten Kindheitsmustern.

Wer nicht weiß, was ihm wichtig und ‚heilig’ ist, der verliert sich in der Unendlichkeit der heutigen Möglichkeiten.

Wer sich nicht als Teil des Ganzen begreift, wer immer noch glaubt, Gut und Böse existierten getrennt voneinander, der greift gerne zu Äußerungen wie: die Achse des Bösen… und projiziert zügig „das Böse“ auf andere. Täglich erlebbar, hörbar im Freundeskreis, im Fernsehen, in der Politik.

Selbstbildung meint: ICH kümmere mich um mich, kenne meine Grenzen, Verantwortlichkeiten, Träume und Wünsche, meine Stärken, Schwächen und Muster. Eben WEIL ich sie kenne und sie nicht diffus durch mein Hirn wabern, habe ich ein Gefühl von Sicherheit in mir.

Wir sehen manchmal Menschen, die Selbst-Sicherheit ausstrahlen, nicht die aufgesetzte, sondern eine natürliche, die aus Selbst-Bewusstsein = sich seiner selbst bewusst sein, entspringt.

Mir fällt immer Kofi Annan dazu ein: für mich strahlt er Selbstsicherheit, Souveränität und Ruhe aus. Alles Eigenschaften, worin ich auch gerne Meisterschaft erlangen würde. Ich arbeite dran! 🙂

Selbstbildung, was also ist zusammengefasst das Schöne daran?

Für mich: Freiheit!

Ich glaube, wer sich kennt, folgt nicht den 1000 Prägungen aus Kindheit und Jugend, sondern hat die Wahl und mit der Wahlfreiheit einhergehend das Gefühl von persönlicher Freiheit – für mich und viele ein hoher und anzustrebender Wert.

Rabindranath Tagore hat es poetisch so ausgedrückt:

„ Unsere Taten müssen vor allen Dingen ein Ausdruck der Freiheit sein, sonst gleichen wir Rädern, die sich drehen, weil sie von Außen dazu gezwungen werden.“