„Ich mache keine guten Vorsätze mehr fürs Neue Jahr.  Ich halte sie ja doch nicht durch.“ Diese Aussage höre und lese ich in letzter Zeit immer häufiger, sowohl von Prominenten als Freunden und Kunden.  Es ist IN, keine guten Vorsätze mehr zu haben.

Dieser Entwicklung will ich mich nicht anschließen. Ich möchte eine Lanze brechen, FÜR gute Vorsätze fürs nächste Jahr. Ich jedenfalls WILL gute Vorsätze haben. Und ich will das Ende eines Jahres dafür als Anlass nehmen, darüber nachzudenken, welche das sein könnten. Das erfordert einen Moment des Innehaltens:

  • Was war gut im letzten Jahr?
  • Wo war Freude und Lebens-Leichtigkeit?
  • Wo habe ich mir das Leben unnötigerweise selbst schwer gemacht?
  • Wie bin ich zufrieden mit mir, meiner eigenen beruflichen bzw. meiner ganz persönlichen Entwicklung?
  • Wovon will ich MEHR im nächsten Jahr? bzw. was will ich getrost in die Tonne treten für das kommende?
  • Aufs ganze Jahr betrachtet: Welche inneren Verwandlungen oder Entwicklungen habe ich durchgemacht im letzten Jahr? Habe ich etwas mehr über mich (und die Welt) begriffen?

Aus dem bewussten Zurückblickenauf das Jahr ergibt sich mein Ausblick auf das Neue. Wie sonst sollte ich erkennen, was anders, besser, leichter werden darf und soll im kommenden?

Ich glaube, viele Menschen haben einfach keine Lust mehr, sich die Zeit zu nehmen, über sich selbst nachzudenken. Das ist ihnen zu anstrengend „und bringt ja doch nichts“. Nein, es bringt vielleicht nicht den Sofort-Kick wie die rauschende Silvesterparty (die kann man/frau ja trotzdem feiern), aber eine große innere Ruhe.  Die rührt daher, dass ich Klarheit habe,  wovon ich mich verabschiede und wovon ich mehr will oder was anders werden soll.  (Nichts anderes passiert ja im Coachingprozess – nur dann eben mit professioneller Hilfe und nicht grad an Silvester – und meistens erst, wenn’s brennt…).

Ich z.B. will mich beruflich noch mutiger und authentischer positionieren: Eine an meine Entwickung angepasste Website und eine neue Rubrik im Lebenskunstblog, die politisch nicht so ganz korrekt ist und in etwa den Titel tragen wird: „Es grüßt: Ihr Anti-Erfolgscoach!“, wird dem Rechnung tragen. Davon habenSie als LeserIn und Kunde/Kundin direkt etwas. Noch ein wenig Geduld.

Persönlich möchte ich mich in 2011 weniger nach vorne sorgen: Ich tendiere – wie viele andere Menschen auch – dazu, mir häufig den ‚worst case‘, den schlechtesten aller einzutretenden Fälle auszumalen (was weder meiner Seele noch meinem Körper gut bekommt!) Das ist völlig bekloppt, zieht unnötige Energien ab, und das gleich zweimal: das erste Mal beim Sich-im-voraus-sorgen und das zweite Mal, wenn ich mich ärgere, DASS ich mir völlig unnütz so viel Sorgen gemacht habe, weil alles prima gelaufen ist.

Es sind alte Muster, die ich/wir da verinnerlicht haben;  Zeit, sie sich mehr und mehr abzugewöhnen und durch andere hilfreichere Glaubenssätze und Einstellungen zu ersetzen.  So lautet mein persönicher Vorsatz für 2011: Ich will lernen, den worst-case-Szenarien in meinem Kopf weniger Raum zu geben und den best-case mehr. Alte Denkmuster verdünnisieren sich nicht mal eben so. Das erfordert Übung – und dann übe ich das eben vermehrt in 2011.

Irgendwo dazwischen – zwischen worst-case und best-case – wird sich das Leben dann wohl einpendeln.  Ich habe einen schönen Kurz-Begriff dafür für mich gefunden: Lebensbalanciererin. Ja, ich finde, das ist ein guter Vorsatz.  Für mich fühlt er sich richtig und passend an, das macht ein schönes Bild in meinem Inneren.   Das schreibe ich in Schönschrift (ich habe sonst ein Sauklaue) auf eine Karte und stelle sie meinen Schreibtisch. Als Reminder.

Und Sie? Wie halten Sie es mit den Vorsätzen für’s Neue Jahr? Finden Sie sie doof und überflüssig oder gibt es heimlich drinnen doch einen, den Sie gerne in Ihr Leben lassen würden?

Wie auch immer. Mein nächster Entschieden-leichter-leben-Newsletter bzw. Blogartikel wird sich damit beschäftigen, warum so viele gute Vorsätze scheitern – und was Mann/Frau tun kann, dass das auch ja in 2011 so bleibt…

Für heut, an Silvester 2010, wünsche ich allen Leserinnen und Lesern einen Guten Rutsch ins Neue Jahr. Danke für Ihre Treue in diesem Jahr und bleiben Sie mir gewogen im kommenden.

Herzlichst

Maria Ast