Liebe Frau H., auf Ihren besondern Wunsch hin hier in kurz und schriftlich, was es mit dem Unterschied zwischen Jammern und Klagen auf sich hat. (Hat mir im fernen Damals mein Trauerbegleitausbilder eines Morgens knallhart an den Kopf geknallt, als ich mal wieder am Jammern war…).

Klagen entlastet. Die Klagende/der Klagende fühlt sich nachher ent-lastet, leichter: Jemand hat mir sein Ohr, sein Mitgefühl, eine Stunde Zeit geschenkt. Er/sie hat meinen Kummer redlich mit mir geteilt. Beide fühlen sich irgendwie bereichert.

Jammern ent-lastet NICHT. Den Jammernden selbst nicht – und wird anderern, vom Zuhörenden zunehmend als Be-lastung empfunden. Der Jammernde/die Jammernden schrauben sich quasi selbst mit jeder Wiederholungsschleife tiefer ins Jammertal. Ein Teufelskreis,  aus dem Menschen sich häufig erst mit professioneller Hilfe befreien können.

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Wie lange SIE, liebe Frau H., sich noch als Dauerjammerabladestation für Ihre Freundin zur Verfügung stellen wollen, kann ICH Ihnen nicht sagen. Vorschlag:  Vielleicht können wir im nächsten Telefoncoaching gemeinsam herausfinden, was welche Rolle Sie mit Ihrer Denke:  „Ach, man muss doch für Freunde da sein!“ in diesem Zweier“bund“ spielen?

Und: Ganz herzlichen Dank für Ihren Anstubser, ich solle doch endlich mal wieder was in meinen Blog schreiben! Done!